Internationales Komitee vom Roten Kreuz
IKRK-Präsidentin: "Wir können diese humanitären Krisen nicht mehr stemmen"

Vor dem Hintergrund der Kriege in Nahost und in der Ukraine hat die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Spoljaric, an die internationale Staatengemeinschaft appelliert, andere Konflikte nicht aus den Augen zu verlieren. Weltweit gebe es rund 120 weitere bewaffnete Auseinandersetzungen mit hohen Opferzahlen, sagte Spoljaric im Deutschlandfunk. Man könne diese humanitären Krisen nicht mehr "stemmen".

    Mirjana Spoljaric Egger, Präsidentin des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes
    Mirjana Spoljaric Egger, Präsidentin des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (picture alliance / Keystone / Salvatore di Nolfi)
    DieIKRK-Präsidentin nannte beispielsweise den Konflikt im Sudan, der kaum noch in der Medienöffentlichkeit stehe. In dem Land seien etwa elf Millionen Menschen vertrieben worden und die Hälfte der Bevölkerung von humanitärer Hilfe abhängig. Spoljaric forderte die Staatengemeinschaft zu mehr Unterstützung und Prävention auf. Es gehe darum, dass das humanitäre Völkerrecht, also die Genfern Konvention, besser eingehalten werde. Staaten, die eigene Truppen ausbilden und andere Länder wirtschaftlich und militärisch unterstützen, sollten sich an dieses Recht halten. Nur wenn diese Regeln im Krieg angewendet und respektiert würden, dann könnten die Opferzahlen beschränkt und die massive Zerstörung von Infrastruktur vermieden werden.
    Diese Nachricht wurde am 12.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.