Es war wohl beim Naturschutzbund Deutschland ein knappes Rennen zwischen Wirtschaftsminister Philipp Rösler für seine wenig umweltgerechte Energiepolitik und der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Aber der Vorstand des NABU hat entschieden: Ilse Aigner bekommt diesmal den Dino des Jahres. Die Politik der Ministerin dient nämlich nicht der Mehrheit der Bürger, sondern den Interessen bestimmter Gruppen, sagt der Präsident des NABU, Olaf Tschimpke:
"Und hier spüren wir bei fast allen Politikfeldern, die das Haus verantwortet, von der Fischereipolitik über Agrarpolitik über Jagdpolitik über Waldmanagement, dass sie nicht am Gemeinwohlinteresse arbeitet, sondern an speziellen Interessen der jeweiligen Wirtschaftslobby, und das kann nicht Ziel eines Ministeriums sein."
Es geht um die wirtschaftlichen Interessen der Jäger, der Fischereiindustrie oder auch des Bauernverbandes. Besonders kritisiert der NABU das Verhalten der Ministerin bei der Umsetzung der gemeinsamen Agrarreform der Europäischen Gemeinschaft. Denn dass mit viel Geld immer noch mehr Intensivlandwirtschaft subventioniert wird, sei eigentlich heute schon völlig unnötig:
"Der EU Agrarkommissar hat vorgeschlagen, dass sieben Prozent der Agrarflächen ökologische Vorrangflächen werden sollen, und zwar obligatorisch. Das heißt, auf jeder Landwirtschaftsfläche, um damit eine Vernetzung hinzubekommen und damit auch für den Naturschutz etwas zu tun, für den Wasserschutz, für den Bodenschutz etwas zu tun, und dafür bekommt man dann das Geld. Die Flächen werden extensiv bewirtschaftet oder zum Teil auch aus der Nutzung genommen. Da kann man Gewässerrandstreifen und ähnliche Dinge mit machen, und genau das lehnt ja Frau Aigner ab."
Ein weiteres Beispiel, das die Naturschützer anführen, ist eine Novelle des Bundesjagdgesetzes. Das enthielt aus Sicht der Naturschützer Verbesserungen, wie zum Beispiel eine Veränderung der Jagdzeiten oder der jagdbaren Tierarten. Die Jagdverbände haben den Entwurf dann gelesen - und eine Woche später wurde er vom Landwirtschaftsministerium wieder zurückgezogen und nur noch in erheblich abgespeckter Form vorgelegt.
Ähnliches gilt für die Fischereipolitik, wo Deutschland in Fragen des Meeres- und Artenschutzes- zum Beispiel was den Fischfang mit Stellnetzen betrifft- eine viel zu zögerliche Haltung einnimmt, kritisiert der NABU.
Der NABU will ja mit diesem Negativpreis Dinos vor allem zum Nachdenken anregen und auch natürlich Veränderungen bewirken. Und das hat im einen oder anderen Fall auch schon geklappt. Im vergangenen Jahr z. B. bekamen die Kreuzfahrtreedereien Aida und TUI den Dino des Jahres, weil sie zum Antrieb der schweren Schiffe tonnenweise umweltschädliches Schweröl verbrennen. Die Chefs haben sich die Figur abgeholt, es gab eine fruchtbare Diskussion und nun bei beiden Reedereien hoffentlich auch Veränderungen, sagt Olaf Tschimpke:
"Beide haben inzwischen Umweltbeauftragte eingestellt. Mit Monika Griefahn ist ja zum Beispiel bei AIDA Cruises eine bekannte Person aus dem Umweltbereich eingestellt worden, und überlegen jetzt tatsächlich, ob sie zum Beispiel für neue Kreuzfahrtschiffe Rußfilter einbauen. Also tatsächlich hat sich, obwohl sie sich massiv geärgert haben, etwas verändert."
Dieses Jahr gibt es also nun die aus Zinn gegossenen 2,6 Kilogramm schwere Dinosauriernachbildung für die Bundeslandwirtschaftsministerin als Preis. Noch steht sie in der Geschäftsstelle des NABU in Berlin, und die Ministerin wird sie auch nicht abholen. Stattdessen wurde aus dem Ministerium erstmal zurückgeschossen und dem NABU symbolisch die blinde Nuss des Jahres verliehen, weil der NABU - so das Landwirtschaftsministerium - auf billige PR-Gags setze und die Augen vor der Wirklichkeit verschließe.
Deutschland fördere nämlich sehr wohl die nachhaltige Bewirtschaftung von Flächen in der Landwirtschaft auch innerhalb der EU und den Schutz der Meeresressourcen, so ein Sprecher der Ministerin Aigner.
Wie aber so eine Förderung aussehen könnte und aussehen sollte, da gehen die Meinungen des Ministeriums und des Naturschutzbundes allerdings weiterhin deutlich auseinander, deshalb der Dino des Jahres für Ilse Aigner.
"Und hier spüren wir bei fast allen Politikfeldern, die das Haus verantwortet, von der Fischereipolitik über Agrarpolitik über Jagdpolitik über Waldmanagement, dass sie nicht am Gemeinwohlinteresse arbeitet, sondern an speziellen Interessen der jeweiligen Wirtschaftslobby, und das kann nicht Ziel eines Ministeriums sein."
Es geht um die wirtschaftlichen Interessen der Jäger, der Fischereiindustrie oder auch des Bauernverbandes. Besonders kritisiert der NABU das Verhalten der Ministerin bei der Umsetzung der gemeinsamen Agrarreform der Europäischen Gemeinschaft. Denn dass mit viel Geld immer noch mehr Intensivlandwirtschaft subventioniert wird, sei eigentlich heute schon völlig unnötig:
"Der EU Agrarkommissar hat vorgeschlagen, dass sieben Prozent der Agrarflächen ökologische Vorrangflächen werden sollen, und zwar obligatorisch. Das heißt, auf jeder Landwirtschaftsfläche, um damit eine Vernetzung hinzubekommen und damit auch für den Naturschutz etwas zu tun, für den Wasserschutz, für den Bodenschutz etwas zu tun, und dafür bekommt man dann das Geld. Die Flächen werden extensiv bewirtschaftet oder zum Teil auch aus der Nutzung genommen. Da kann man Gewässerrandstreifen und ähnliche Dinge mit machen, und genau das lehnt ja Frau Aigner ab."
Ein weiteres Beispiel, das die Naturschützer anführen, ist eine Novelle des Bundesjagdgesetzes. Das enthielt aus Sicht der Naturschützer Verbesserungen, wie zum Beispiel eine Veränderung der Jagdzeiten oder der jagdbaren Tierarten. Die Jagdverbände haben den Entwurf dann gelesen - und eine Woche später wurde er vom Landwirtschaftsministerium wieder zurückgezogen und nur noch in erheblich abgespeckter Form vorgelegt.
Ähnliches gilt für die Fischereipolitik, wo Deutschland in Fragen des Meeres- und Artenschutzes- zum Beispiel was den Fischfang mit Stellnetzen betrifft- eine viel zu zögerliche Haltung einnimmt, kritisiert der NABU.
Der NABU will ja mit diesem Negativpreis Dinos vor allem zum Nachdenken anregen und auch natürlich Veränderungen bewirken. Und das hat im einen oder anderen Fall auch schon geklappt. Im vergangenen Jahr z. B. bekamen die Kreuzfahrtreedereien Aida und TUI den Dino des Jahres, weil sie zum Antrieb der schweren Schiffe tonnenweise umweltschädliches Schweröl verbrennen. Die Chefs haben sich die Figur abgeholt, es gab eine fruchtbare Diskussion und nun bei beiden Reedereien hoffentlich auch Veränderungen, sagt Olaf Tschimpke:
"Beide haben inzwischen Umweltbeauftragte eingestellt. Mit Monika Griefahn ist ja zum Beispiel bei AIDA Cruises eine bekannte Person aus dem Umweltbereich eingestellt worden, und überlegen jetzt tatsächlich, ob sie zum Beispiel für neue Kreuzfahrtschiffe Rußfilter einbauen. Also tatsächlich hat sich, obwohl sie sich massiv geärgert haben, etwas verändert."
Dieses Jahr gibt es also nun die aus Zinn gegossenen 2,6 Kilogramm schwere Dinosauriernachbildung für die Bundeslandwirtschaftsministerin als Preis. Noch steht sie in der Geschäftsstelle des NABU in Berlin, und die Ministerin wird sie auch nicht abholen. Stattdessen wurde aus dem Ministerium erstmal zurückgeschossen und dem NABU symbolisch die blinde Nuss des Jahres verliehen, weil der NABU - so das Landwirtschaftsministerium - auf billige PR-Gags setze und die Augen vor der Wirklichkeit verschließe.
Deutschland fördere nämlich sehr wohl die nachhaltige Bewirtschaftung von Flächen in der Landwirtschaft auch innerhalb der EU und den Schutz der Meeresressourcen, so ein Sprecher der Ministerin Aigner.
Wie aber so eine Förderung aussehen könnte und aussehen sollte, da gehen die Meinungen des Ministeriums und des Naturschutzbundes allerdings weiterhin deutlich auseinander, deshalb der Dino des Jahres für Ilse Aigner.