Schlichtung gescheitert
Im Bauhauptgewerbe drohen Streiks

Im Bauhauptgewerbe wird es aller Voraussicht nach bald zu Streiks kommen. Die Arbeitgeber erklärten, dass sie den Schlichterspruch für die rund 930.000 Beschäftigten nicht annehmen. Zur Begründung hieß es, der Einigungsvorschlag weise schwere Mängel auf. Unter anderem verkenne er die aktuellen Konjunkturfakten.

    Ein Bauarbeiter arbeitet am Rohbau eines Hauses.
    Im Bauhauptgewerbe drohen Streiks. (SVEN SIMON / dpa)
    Die IG BAU hatte dem Vorschlag des Schlichters Rainer Schlegel bereits vor zwei Wochen zugestimmt. Schlegel schlug unter anderem vor, die Löhne ab Mai um 250 Euro anzuheben. Ab April des kommenden Jahres sollten sie um weitere 4,15 Prozent in Westdeutschland und um 4,95 Prozent in Ostdeutschland steigen.
    Nach der Absage der Arbeitgeberverbände kündigte die Gewerkschaft flächendeckende Streiks in ganz Deutschland an. Der IG-BAU-Vorsitzende Feiger sagte, bestreikt würden die Bauindustrie wie auch das Baugewerbe - große Unternehmen genauso wie kleine Handwerksbetriebe.
    Das Bauhauptgewerbe ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland und gilt als wichtige Säule für die deutsche Wirtschaft. Im Immobilienboom hatte die Branche jahrelang die Konjunktur gestützt. Aufgrund der Krise im Wohnungsbau wurde sie zum Problemfall.
    Diese Nachricht wurde am 03.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.