Als Genie, Avantgardist und Provokateur, als Frauenheld und Narzisst, aber auch als Macho, Erotomane und Familientyrann hat man den Maler bezeichnet, dem der berühmte Galerist Daniel-Henry Kahnweiler 1907 in Paris erstmals begegnete:
"Eines schönen Tages war ich in meinem Geschäft und ein junger Mann trat ein, der mir doch recht außergewöhnlich erschien. Er hatte rabenschwarze Haare, war klein, schlecht angezogen mit staubigen Schuhen und abgewetzten Hosen. Er wirkte unheimlich ärmlich, aber er hatte wundervolle Augen."
Es war der damals 26-jährige Pablo Picasso, der sich drei Jahre zuvor in einer primitiven Behausung am Montmartre, dem so genannten Bateau-Lavoir, zusammen mit anderen jungen Künstlern ein Atelier eingerichtet hatte. 1881 im südspanischen Malaga geboren besuchte Picasso mit 14 Jahren die Kunstakademie in Barcelona, studierte in Madrid und stellte erstmals 1900 im progressiven Künstlermilieu der katalanischen Hauptstadt aus. Doch sein Mekka als Maler wurde Paris, wo er die Impressionisten und Cézanne studierte. Hier traf er 1905 seine erste große Liebe, Fernande Olivier, die ihn als Modell zu einigen Hauptwerken inspirierte. Daniel-Henry Kahnweiler, der bald Picassos Galerist und enger Freund wurde:
"Es gibt kaum eine Frauenfigur in der Malerei Picassos, die nicht ein Porträt der gerade aktuellen Geliebten darstellte. So schrieb er mir in einem seiner Briefe von Eva, seiner damaligen Geliebten, die leider während der Zeit des Ersten Weltkriegs verstarb: 'Ich liebe Eva und das werde ich in meinen Bildern zum Ausdruck bringen'."
Auf Freunde wie Henri Matisse und die amerikanischen Mäzene Leo und Gertrude Stein wirkte Picassos berühmtestes, 1907 fertiggestelltes großformatiges Gemälde "Les Demoiselles d‘Avignon" zunächst wie ein Schock. "Blaue" und "rosa" Periode in der Malerei Picassos waren vergessen. Dieses erste kubistische Bild der Kunstgeschichte entstand im Bateau-Lavoir. Für Picasso sollte es ein magischer Ort bleiben.
Daniel-Henry Kahnweiler: "Picasso hat zeit seines Lebens in der Erinnerung an das Bateau-Lavoir in der Rue Ravignan gelebt. Als ich ihn im Atelier in der Rue des Grands Augustins besuchte, zeigte er dort auf den abblätternden Putz an der Decke und meinte ‚Schauen Sie, das ist wie in der Rue Ravignan‘. Überall wo er lebte, schien er das Bateau-Lavoir mit all seiner Unordnung zu imitieren. Er gestand mir, ‚Ich möchte wie ein armer Mann mit viel Geld leben‘."
Zu Geld, aber auch zu Ruhm und Ansehen kam der "Kunstrevoluzzer" Picasso schnell, denn seit 1910 wurden seine Werke weltweit ausgestellt. Vom Kubismus wandte er sich bald wieder ab und kehrte zeitweise zu klassischen Motiven zurück. 1917 gestaltete er einen monumentalen Bühnenvorhang für das Ballett "Parade" von Sergej Djaghilew mit Musik von Erik Satie und heiratete anschließend Olga Koklova, die Primaballerina der Ballets Russes. Picassos Annäherung an die Surrealisten seit Mitte der 20er Jahre war wie auch sein Eheglück mit Olga von kurzer Dauer. Die blutjunge Marie-Thérèse Walter trat in sein Leben, bald gefolgt von der Fotografin Dora Maar.
1937 entstand das Monumentalbild "Guernica" als Anklage gegen den blutigen spanischen Bürgerkrieg. Begleitet von der schönen Francoise Gilot und später von Jacqueline Roque ließ sich Picasso nach dem Zweiten Weltkrieg in Südfrankreich von seinen großen Vorbildern Delacroix, Velasquez und Manet zu Neuinterpretationen ihrer bekanntesten Bilder inspirieren. Seine lebenslange Arbeitswut bescherte der Nachwelt an die 50.000 Bilder, Skulpturen, Keramiken, Zeichnungen und Radierungen. Als 80-Jähriger resümierte Picasso, was ihn eigentlich zeitlebens angetrieben hatte:
"Ich habe immer Freundschaft oder Liebe als Verbindung zwischen den Menschen gespürt. Ich selbst denke nur an die Liebe und im Grunde habe ich immer nur eines getan: lieben. Und wenn es niemanden mehr auf der Welt geben sollte, dann werde ich eben eine Pflanze oder einen Türgriff lieben, egal was."
Diese Einstellung bescherte ihm offenbar ein langes Leben. Pablo Picasso starb im Alter von 91 Jahren am 8. April 1973 in seiner 35-Zimmer-Villa in Mougins an der Côte d'Azur.
"Eines schönen Tages war ich in meinem Geschäft und ein junger Mann trat ein, der mir doch recht außergewöhnlich erschien. Er hatte rabenschwarze Haare, war klein, schlecht angezogen mit staubigen Schuhen und abgewetzten Hosen. Er wirkte unheimlich ärmlich, aber er hatte wundervolle Augen."
Es war der damals 26-jährige Pablo Picasso, der sich drei Jahre zuvor in einer primitiven Behausung am Montmartre, dem so genannten Bateau-Lavoir, zusammen mit anderen jungen Künstlern ein Atelier eingerichtet hatte. 1881 im südspanischen Malaga geboren besuchte Picasso mit 14 Jahren die Kunstakademie in Barcelona, studierte in Madrid und stellte erstmals 1900 im progressiven Künstlermilieu der katalanischen Hauptstadt aus. Doch sein Mekka als Maler wurde Paris, wo er die Impressionisten und Cézanne studierte. Hier traf er 1905 seine erste große Liebe, Fernande Olivier, die ihn als Modell zu einigen Hauptwerken inspirierte. Daniel-Henry Kahnweiler, der bald Picassos Galerist und enger Freund wurde:
"Es gibt kaum eine Frauenfigur in der Malerei Picassos, die nicht ein Porträt der gerade aktuellen Geliebten darstellte. So schrieb er mir in einem seiner Briefe von Eva, seiner damaligen Geliebten, die leider während der Zeit des Ersten Weltkriegs verstarb: 'Ich liebe Eva und das werde ich in meinen Bildern zum Ausdruck bringen'."
Auf Freunde wie Henri Matisse und die amerikanischen Mäzene Leo und Gertrude Stein wirkte Picassos berühmtestes, 1907 fertiggestelltes großformatiges Gemälde "Les Demoiselles d‘Avignon" zunächst wie ein Schock. "Blaue" und "rosa" Periode in der Malerei Picassos waren vergessen. Dieses erste kubistische Bild der Kunstgeschichte entstand im Bateau-Lavoir. Für Picasso sollte es ein magischer Ort bleiben.
Daniel-Henry Kahnweiler: "Picasso hat zeit seines Lebens in der Erinnerung an das Bateau-Lavoir in der Rue Ravignan gelebt. Als ich ihn im Atelier in der Rue des Grands Augustins besuchte, zeigte er dort auf den abblätternden Putz an der Decke und meinte ‚Schauen Sie, das ist wie in der Rue Ravignan‘. Überall wo er lebte, schien er das Bateau-Lavoir mit all seiner Unordnung zu imitieren. Er gestand mir, ‚Ich möchte wie ein armer Mann mit viel Geld leben‘."
Zu Geld, aber auch zu Ruhm und Ansehen kam der "Kunstrevoluzzer" Picasso schnell, denn seit 1910 wurden seine Werke weltweit ausgestellt. Vom Kubismus wandte er sich bald wieder ab und kehrte zeitweise zu klassischen Motiven zurück. 1917 gestaltete er einen monumentalen Bühnenvorhang für das Ballett "Parade" von Sergej Djaghilew mit Musik von Erik Satie und heiratete anschließend Olga Koklova, die Primaballerina der Ballets Russes. Picassos Annäherung an die Surrealisten seit Mitte der 20er Jahre war wie auch sein Eheglück mit Olga von kurzer Dauer. Die blutjunge Marie-Thérèse Walter trat in sein Leben, bald gefolgt von der Fotografin Dora Maar.
1937 entstand das Monumentalbild "Guernica" als Anklage gegen den blutigen spanischen Bürgerkrieg. Begleitet von der schönen Francoise Gilot und später von Jacqueline Roque ließ sich Picasso nach dem Zweiten Weltkrieg in Südfrankreich von seinen großen Vorbildern Delacroix, Velasquez und Manet zu Neuinterpretationen ihrer bekanntesten Bilder inspirieren. Seine lebenslange Arbeitswut bescherte der Nachwelt an die 50.000 Bilder, Skulpturen, Keramiken, Zeichnungen und Radierungen. Als 80-Jähriger resümierte Picasso, was ihn eigentlich zeitlebens angetrieben hatte:
"Ich habe immer Freundschaft oder Liebe als Verbindung zwischen den Menschen gespürt. Ich selbst denke nur an die Liebe und im Grunde habe ich immer nur eines getan: lieben. Und wenn es niemanden mehr auf der Welt geben sollte, dann werde ich eben eine Pflanze oder einen Türgriff lieben, egal was."
Diese Einstellung bescherte ihm offenbar ein langes Leben. Pablo Picasso starb im Alter von 91 Jahren am 8. April 1973 in seiner 35-Zimmer-Villa in Mougins an der Côte d'Azur.