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Im Internet sein blaues Wunder erleben

Wenn Mann nicht mehr kann, muss das zunächst einmal nicht dramatisch sein. Oft hilft der Gang zum Arzt. Wäre da nicht die Scham. Einfacher und anonymer ist da der Klick im Internet. Denn dort versprechen Mails oft wahre Wunder.

Von Mirko Smiljanic |
    Universität Mannheim im zweiten Stock des Instituts für Informatik. Aufgeräumt sitzt Professor Felix Freiling vor dem Monitor und schaut seine Mails durch. Viele Mails, und alle versprechen das Glück auf Erden.

    "Es läuft im Bett nicht mehr wie früher, so geht’s dann los.."

    was erst der Anfang ist, die interessanten Mails hat Christian Gorecki gefunden.

    Herzlich willkommen! Nach zehn Minuten "kommen”, you have new Mail from Olga, from Gordon Conell, Viaa, Viaa, 0,84 Euro, besseres Selbstwertgefühl.

    0,84 Euro – wir vermuten mal pro Viagra-Pille –, das ist auf jeden Fall ein Spottpreis. Also her damit, denkt sich mancher, nicht wissend, dass bei diesem Angebot so gut wie alles unklar ist. Niemand weiß, woher die Medikamente stammen,…

    "Die kommen aus unterschiedlichsten Quellen, aus Übersee, aus Asien, man kann das gar nicht mehr richtig nachvollziehen, aber die Anzahl ist enorm."

    und niemand weiß – fährt Kai Vogel, Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale NRW, Düsseldorf fort – was da eigentlich drin ist: Wo Viagra draufsteht, ist noch lange nicht Viagra drin!

    "Im Prinzip kann da Traubenzucker drin sein, das wäre nicht so dramatisch, es kann sein, dass da Verunreinigungen drin sind, also Schadstoffe, alles ist möglich, da gibt es keine Grenzen, und letztendlich kann die Dosis zu hoch sein, was bei einem Medikament auch immer sehr kritisch ist."

    Es hat schon seinen Grund, dass Viagra rezeptpflichtig ist. Wird es ohne Rezept angeboten

    "dann ist es sicher nicht seriös, aber es gibt auch deutsche normale, traditionelle Apotheken um die Ecke, die im Internet Medikamente vertreiben, das ist es dann seriös, und die werden zuerst nach dem Rezept fragen."

    Außerdem verschicken solche Apotheken keine Spams. Was also tun bei Potenzproblemen und den verlockenden Angeboten im Internet? Zum Arzt gehen und die Mails

    "einfach wegklicken und gar nicht darauf eingehen, es ist einfach nicht seriös und es macht keinen Sinn, da seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen."

    Es gibt bessere Wege zur männlichen Potenz.

    …es läuft im Bett nicht mehr wie früher…,

    die zudem auch noch funktionieren.