Rocamadour liegt auf 150 Meter hohen Kalksteinfelsen, die sich majestätisch über die Schlucht des Flusses Alzou erheben, inmitten von grünen Wäldern und steinigen Tälern, auf deren Wiesen Kühe, Ziegen, Enten und Schafe grasen. Kurvige steile Straßen und ein Felsentunnel führen in das Dorf, in dem Grotten aus der Altsteinzeit von Menschenspuren in grauer Vorzeit zeugen. Ganz oben auf den Felsen liegt die Heilige Stadt mit ihren sieben Kapellen. Die Saint-Sauveur-Kirche und die Krypta liegen auf dem Jakobsweg und wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
"Nehmen Sie den Aufzug, da sparen Sie 216 Stufen!", "
sagt die Frau am Kassenschalter für die Tickets. Olinda Menot empfiehlt den Besuchern:
Im Mittelalter robbten die Pilger auf Knien auf dem Kreuzweg zum Heiligtum, in der Hoffnung auf ein Wunder. 1166 soll der Heilige Amadour, ein Eremit, unter einem Felsen Zuflucht gefunden und das Refugium gegründet haben. Weil dort immer wieder Wunder stattfinden, wird die Wallfahrt zur Jungfrau aus Nussbaumholz, der sog. "schwarzen Jungfrau", ab dem 12. Jahrhundert immer beliebter. Anna Crépin vom Tourismusbüro des Departements:
""Da sollen immer noch Wunder geschehen. Der Priester erzählt von einer Frau, die eines Tages mit dem Wunsch nach drei Kindern kam. Einige Zeit später kam sie wieder: Sie hatte Drillinge bekommen!"
Wie die Heilige Stadt ist auch das 630-Seelen-Dorf ganz aus Stein gebaut, Häuser und Gassen sind in Fels gehauen. In der Hauptstraße reihen sich Souvenir-Boutiquen an Restaurants. Ein Schild führt in einen Hinterhof.
"Ich mache Lackbilder, kommen Sie herein."
Hier wurde ein Gewölbekeller in eine Galerie umgewandelt. Im "Le vieux Pressoire" stellt Richard Begyn seine imaginären Landschaftsbilder aus Lack aus:
"Das ist eine Technik aus dem Mittelalter, mit einer Mischung aus westlichem und asiatischem Lack, wie zur Zeit der Primitiven mit einem Klebstoff aus Hasenhaut und dem Weiß aus Meudon, wie es die flandrischen Maler machten. Daraus mache ich meine Technik aus Öl und Lack. Die Technik stammt aus dem Mittelalter, aber das Bild ist modern."
Imaginäre Landschaften und Tiere in bunten, wundervoll glänzenden Farben: Die kleinen Bilder macht Richard Begyn in zwei Monaten, für die 140 auf 140 Zentimeter großen braucht er ein ganzes Jahr. Der Normanne lebt seit 32 Jahren in Rocamadour.
Der Boden auf dem Kalkfelsenplateau ist hart und steinig. Steinmauern begrenzen die Felder in der Umgebung. Wie afrikanische Hütten sehen die Unterkünfte für Mensch und Tier aus, die hier "Cazelle" genannt werden. Sie sind aber aus Stein, erklärt Ziegenkäsehersteller François Laramandi:
"Man hatte zu viel Steine. Wenn man auf den Feldern arbeitete, schaffte man die Steine zur Seite und machte später daraus eine Hütte, um sich vor Wind und Regen zu schützen. Es gibt auch einfachere Unterstände aus Stein. Für Verliebte bietet die Steinhütte mehr Komfort als der Unterstand. Odile, hast du deine ersten Küsse in einer Hütte oder in einem Unterstand erlebt?"
Odile Acoutelle gehört zur Kooperative, die in den Weinbergen um Rocamadour rund 30 000 Flaschen Landwein herstellt. Im 19. Jahrhundert wurde im ganzen Departement Wein angebaut, bis Weinläuse und Kriege die Reben zerstörten. Seit 2003 pflanzt Odile erneut Reben an, inzwischen gedeihen die Rebsorten Merlot, Malbec und Gamay auf acht Hektar. Die Bäuerin meint bescheiden:
"Wir wollten unsere Produktpalette erweitern. Wir haben viele Sachen in Rocamadour: Enten, Nüsse, Schweine, Käse. Es fehlte nur der Wein dazu!"
Im Departement Lot gibt es beste französische Weine, die erst so langsam in der Welt bekannt werden, wie der Cahors oder der Quercy. Dazu isst man leckere Sachen aus der Region: Steinpilze, Erdbeeren und Kirschen, aber vor allem Trüffel und Ente, auch die berühmte Entenleberpastete Fois gras. In den 1990er Jahren bekam erstmals ein Koch aus dem Lot einen Stern im Michelinführer. Daniel Chambon wurde für seine Spezialität ausgezeichnet: gebratene Entenleberpastete mit einer Kapern- und Traubensoße. Ein altes Bauernrezept, das er verfeinert hat und in seinem Restaurant "Le Pont de l'Ouysse" serviert. Das Motto des Sternekochs lautet:
"Man darf es nicht kompliziert machen. Das Schwierigste ist es, einfach zu kochen. Man kann die französische Küche so zusammenfassen: Wenn du ein Huhn kochst und es schlecht machst, ist das Huhn umsonst gestorben. Das gilt für alles!"
Eva Philippe betreibt mit ihrem Ehemann ein Dreisternehotel mit einem guten Restaurant. Die Deutsche lebt seit 1987 im Lot. Sie liebt die ursprüngliche Natur und das Essen:
"Es ist fettreich, aber auch viel Gemüse, und es sind gute Fette, nicht Margarine, sondern Entenfett oder Butter. Das macht schon was aus. Die sagen hier, man muss jeden Tag ein Glas Wein trinken, damit man alt wird. Allein in unserem Dorf sind fünf Leute, die über 100 sind. Und wir haben 300 Einwohner."
Für viele ist das Lot ein Paradies: Sogar die Königin von Dänemark hat hier ein Haus. Der Maler Richard Begyn aus Rocamadour gibt Reisenden folgenden Tipp:
"Es ist hier wundervoll außerhalb der Saison. Wenn ich einen Rat geben darf: Kommen Sie im April, Mai, Juni, das ist genial, September und Oktober sind genial. Sie werden im Restaurant gut bedient, Sie werden göttlich empfangen. Im August ist das schwieriger. Im August würde ich nicht in ein Mikro sprechen."
"Nehmen Sie den Aufzug, da sparen Sie 216 Stufen!", "
sagt die Frau am Kassenschalter für die Tickets. Olinda Menot empfiehlt den Besuchern:
Im Mittelalter robbten die Pilger auf Knien auf dem Kreuzweg zum Heiligtum, in der Hoffnung auf ein Wunder. 1166 soll der Heilige Amadour, ein Eremit, unter einem Felsen Zuflucht gefunden und das Refugium gegründet haben. Weil dort immer wieder Wunder stattfinden, wird die Wallfahrt zur Jungfrau aus Nussbaumholz, der sog. "schwarzen Jungfrau", ab dem 12. Jahrhundert immer beliebter. Anna Crépin vom Tourismusbüro des Departements:
""Da sollen immer noch Wunder geschehen. Der Priester erzählt von einer Frau, die eines Tages mit dem Wunsch nach drei Kindern kam. Einige Zeit später kam sie wieder: Sie hatte Drillinge bekommen!"
Wie die Heilige Stadt ist auch das 630-Seelen-Dorf ganz aus Stein gebaut, Häuser und Gassen sind in Fels gehauen. In der Hauptstraße reihen sich Souvenir-Boutiquen an Restaurants. Ein Schild führt in einen Hinterhof.
"Ich mache Lackbilder, kommen Sie herein."
Hier wurde ein Gewölbekeller in eine Galerie umgewandelt. Im "Le vieux Pressoire" stellt Richard Begyn seine imaginären Landschaftsbilder aus Lack aus:
"Das ist eine Technik aus dem Mittelalter, mit einer Mischung aus westlichem und asiatischem Lack, wie zur Zeit der Primitiven mit einem Klebstoff aus Hasenhaut und dem Weiß aus Meudon, wie es die flandrischen Maler machten. Daraus mache ich meine Technik aus Öl und Lack. Die Technik stammt aus dem Mittelalter, aber das Bild ist modern."
Imaginäre Landschaften und Tiere in bunten, wundervoll glänzenden Farben: Die kleinen Bilder macht Richard Begyn in zwei Monaten, für die 140 auf 140 Zentimeter großen braucht er ein ganzes Jahr. Der Normanne lebt seit 32 Jahren in Rocamadour.
Der Boden auf dem Kalkfelsenplateau ist hart und steinig. Steinmauern begrenzen die Felder in der Umgebung. Wie afrikanische Hütten sehen die Unterkünfte für Mensch und Tier aus, die hier "Cazelle" genannt werden. Sie sind aber aus Stein, erklärt Ziegenkäsehersteller François Laramandi:
"Man hatte zu viel Steine. Wenn man auf den Feldern arbeitete, schaffte man die Steine zur Seite und machte später daraus eine Hütte, um sich vor Wind und Regen zu schützen. Es gibt auch einfachere Unterstände aus Stein. Für Verliebte bietet die Steinhütte mehr Komfort als der Unterstand. Odile, hast du deine ersten Küsse in einer Hütte oder in einem Unterstand erlebt?"
Odile Acoutelle gehört zur Kooperative, die in den Weinbergen um Rocamadour rund 30 000 Flaschen Landwein herstellt. Im 19. Jahrhundert wurde im ganzen Departement Wein angebaut, bis Weinläuse und Kriege die Reben zerstörten. Seit 2003 pflanzt Odile erneut Reben an, inzwischen gedeihen die Rebsorten Merlot, Malbec und Gamay auf acht Hektar. Die Bäuerin meint bescheiden:
"Wir wollten unsere Produktpalette erweitern. Wir haben viele Sachen in Rocamadour: Enten, Nüsse, Schweine, Käse. Es fehlte nur der Wein dazu!"
Im Departement Lot gibt es beste französische Weine, die erst so langsam in der Welt bekannt werden, wie der Cahors oder der Quercy. Dazu isst man leckere Sachen aus der Region: Steinpilze, Erdbeeren und Kirschen, aber vor allem Trüffel und Ente, auch die berühmte Entenleberpastete Fois gras. In den 1990er Jahren bekam erstmals ein Koch aus dem Lot einen Stern im Michelinführer. Daniel Chambon wurde für seine Spezialität ausgezeichnet: gebratene Entenleberpastete mit einer Kapern- und Traubensoße. Ein altes Bauernrezept, das er verfeinert hat und in seinem Restaurant "Le Pont de l'Ouysse" serviert. Das Motto des Sternekochs lautet:
"Man darf es nicht kompliziert machen. Das Schwierigste ist es, einfach zu kochen. Man kann die französische Küche so zusammenfassen: Wenn du ein Huhn kochst und es schlecht machst, ist das Huhn umsonst gestorben. Das gilt für alles!"
Eva Philippe betreibt mit ihrem Ehemann ein Dreisternehotel mit einem guten Restaurant. Die Deutsche lebt seit 1987 im Lot. Sie liebt die ursprüngliche Natur und das Essen:
"Es ist fettreich, aber auch viel Gemüse, und es sind gute Fette, nicht Margarine, sondern Entenfett oder Butter. Das macht schon was aus. Die sagen hier, man muss jeden Tag ein Glas Wein trinken, damit man alt wird. Allein in unserem Dorf sind fünf Leute, die über 100 sind. Und wir haben 300 Einwohner."
Für viele ist das Lot ein Paradies: Sogar die Königin von Dänemark hat hier ein Haus. Der Maler Richard Begyn aus Rocamadour gibt Reisenden folgenden Tipp:
"Es ist hier wundervoll außerhalb der Saison. Wenn ich einen Rat geben darf: Kommen Sie im April, Mai, Juni, das ist genial, September und Oktober sind genial. Sie werden im Restaurant gut bedient, Sie werden göttlich empfangen. Im August ist das schwieriger. Im August würde ich nicht in ein Mikro sprechen."