"Man kann sie vielleicht als Wüstenskarabäen beschreiben. Die leben also in Südafrika und Namibia in den Wüsten, die da entlang der Küste vorhanden sind",
sagt Jochen Smolka. Der Zoologe von der Universität Lund in Schweden forscht an den eigenwilligen Mistkäfern, die sich von trockenem Schafsdung oder Antilopendung ernähren. Im Gegensatz zu den Pillendrehern formen diese Vertreter der Gattung Pachysoma aber aus dem Dung keine Kugeln, sondern sie ziehen die Stücke, so wie sie sie vorfinden, in ihren Bau. Diese Käfer sind für Zoologen alte Bekannte, jedoch habe sich bislang niemand mit der eigenwilligen Fortbewegung dieser Tiere beschäftigt. Erst bei einer Studie im südafrikanischen Namaqualand sei dem deutschen Forscher und seinen Kollegen die ungewöhnliche Gangart der sechsbeinigen Insekten aufgefallen.
"Als wir das gemacht haben, ist uns aufgefallen, dass drei dieser Arten in einem Gang sich fortbewegen, in einer Gangart, die man von andern Insekten überhaupt gar nicht kennt. Das typische Insekt, und eigentlich alle Millionen von Arten von Insekten, die wir kennen, bewegen sich in einem relativ stereotypischen Gang fort, den man als Tripodgang oder Drei-Bein-Gang vielleicht bezeichnen kann."
Bei der Käfer-Standard-Gangart befinden sich drei Beine des Tieres auf dem Boden, die anderen drei schwingen nach vorn. Blickt man von oben auf das Insekt, formen immer drei Beine ein gedachtes Dreieck und zwar immer das mittlere Bein der einen Seite mit den äußeren Beinen der anderen Seite. Beim Laufen bewegen sich also stets zwei Dreiecke gegeneinander.
"Bei den Tieren, die wir uns jetzt angeschaut haben aber sind alle Beinpaare synchron, das heißt, die Mittelbeine bewegen sich zusammen und dann bewegen sich die Vorderbeine zusammen. Also wie ein hüpfender Hase quasi bewegen sich die Tiere fort, auch wenn das Ganze nicht unbedingt so elegant aussieht wie bei einem Hasen. Und da das Ganze von der Koordination her eine Art Galopp ist, nennen wir das auch den Mistkäfergalopp."
Dieser Mistkäfergalopp ist aber nur eine von zwei Fortbewegungsarten, die die südafrikanischen Insekten an den Tag legen, so Jochen Smolka. Denn im Gegensatz zu anderen Insekten haben die Wüstenskarabäen eine Gang-Alternative.
"Die können aber alle auch in der normalen Gangart laufen und tun dies auch, wenn sie sehr langsam laufen oder manchmal wechseln sie spontan zwischen den Gangarten. Wann immer sich die Tiere von ihrem Bau fortbewegen, laufen sie eigentlich in dieser Gangart. Was genau der Vorteil dieses Ganges ist, ist uns noch ein absolutes Rätsel."
Die Geschwindigkeit fällt als möglicher Grund weg. Denn die Tiere laufen in beiden Gangarten ähnlich schnell. Energetisch von Vorteil sei der Galopp auch nicht, denn die Bewegung wirkt wesentlich unrhythmischer als der normale Dreibeingang. Ob diese Tiere mithilfe des nun entdeckten Fortbewegungsmodus mögliche Feinde irritieren wollen, sei auch noch nicht geklärt. Bliebe noch eine Möglichkeit, so Jochen Smolka.
"Die einzige andere Situation, in der Insekten diese Gangart zeigen, ist, wenn sie ins Wasser fallen und schwimmen. Und deswegen denken wir, dass vielleicht der weiche Wüstensand ähnliche Eigenschaften hat wie Wasser und es deswegen darauf von Vorteil sein könnte, in dieser Gangart zu laufen."
Möglicherweise verhindern die Käfer durch die galoppierende Fortbewegung ein rasches Versinken im heißen Wüstensand. Restlos geklärt sei dies jedoch nicht. Fest steht nur, dass diese Wüstenskarabäen flexibler in ihrer Fortbewegung sind als viele andere Insekten.
sagt Jochen Smolka. Der Zoologe von der Universität Lund in Schweden forscht an den eigenwilligen Mistkäfern, die sich von trockenem Schafsdung oder Antilopendung ernähren. Im Gegensatz zu den Pillendrehern formen diese Vertreter der Gattung Pachysoma aber aus dem Dung keine Kugeln, sondern sie ziehen die Stücke, so wie sie sie vorfinden, in ihren Bau. Diese Käfer sind für Zoologen alte Bekannte, jedoch habe sich bislang niemand mit der eigenwilligen Fortbewegung dieser Tiere beschäftigt. Erst bei einer Studie im südafrikanischen Namaqualand sei dem deutschen Forscher und seinen Kollegen die ungewöhnliche Gangart der sechsbeinigen Insekten aufgefallen.
"Als wir das gemacht haben, ist uns aufgefallen, dass drei dieser Arten in einem Gang sich fortbewegen, in einer Gangart, die man von andern Insekten überhaupt gar nicht kennt. Das typische Insekt, und eigentlich alle Millionen von Arten von Insekten, die wir kennen, bewegen sich in einem relativ stereotypischen Gang fort, den man als Tripodgang oder Drei-Bein-Gang vielleicht bezeichnen kann."
Bei der Käfer-Standard-Gangart befinden sich drei Beine des Tieres auf dem Boden, die anderen drei schwingen nach vorn. Blickt man von oben auf das Insekt, formen immer drei Beine ein gedachtes Dreieck und zwar immer das mittlere Bein der einen Seite mit den äußeren Beinen der anderen Seite. Beim Laufen bewegen sich also stets zwei Dreiecke gegeneinander.
"Bei den Tieren, die wir uns jetzt angeschaut haben aber sind alle Beinpaare synchron, das heißt, die Mittelbeine bewegen sich zusammen und dann bewegen sich die Vorderbeine zusammen. Also wie ein hüpfender Hase quasi bewegen sich die Tiere fort, auch wenn das Ganze nicht unbedingt so elegant aussieht wie bei einem Hasen. Und da das Ganze von der Koordination her eine Art Galopp ist, nennen wir das auch den Mistkäfergalopp."
Dieser Mistkäfergalopp ist aber nur eine von zwei Fortbewegungsarten, die die südafrikanischen Insekten an den Tag legen, so Jochen Smolka. Denn im Gegensatz zu anderen Insekten haben die Wüstenskarabäen eine Gang-Alternative.
"Die können aber alle auch in der normalen Gangart laufen und tun dies auch, wenn sie sehr langsam laufen oder manchmal wechseln sie spontan zwischen den Gangarten. Wann immer sich die Tiere von ihrem Bau fortbewegen, laufen sie eigentlich in dieser Gangart. Was genau der Vorteil dieses Ganges ist, ist uns noch ein absolutes Rätsel."
Die Geschwindigkeit fällt als möglicher Grund weg. Denn die Tiere laufen in beiden Gangarten ähnlich schnell. Energetisch von Vorteil sei der Galopp auch nicht, denn die Bewegung wirkt wesentlich unrhythmischer als der normale Dreibeingang. Ob diese Tiere mithilfe des nun entdeckten Fortbewegungsmodus mögliche Feinde irritieren wollen, sei auch noch nicht geklärt. Bliebe noch eine Möglichkeit, so Jochen Smolka.
"Die einzige andere Situation, in der Insekten diese Gangart zeigen, ist, wenn sie ins Wasser fallen und schwimmen. Und deswegen denken wir, dass vielleicht der weiche Wüstensand ähnliche Eigenschaften hat wie Wasser und es deswegen darauf von Vorteil sein könnte, in dieser Gangart zu laufen."
Möglicherweise verhindern die Käfer durch die galoppierende Fortbewegung ein rasches Versinken im heißen Wüstensand. Restlos geklärt sei dies jedoch nicht. Fest steht nur, dass diese Wüstenskarabäen flexibler in ihrer Fortbewegung sind als viele andere Insekten.