Garth Plenty wohnt seit gut einem Jahr in einer Passivhaus-Wohnung der ABG Holding. Frankfurts größte Wohnungsbaugesellschaft ist bundesweite Vorreiterin beim Errichten von Mehrfamilienhäusern nach Passivhausstandard. Noch heute überkommt den Engländer ein Kälteschaudern, wenn er sich an seine alte Bleibe in einem ungedämmten Bau aus den 50-er Jahren erinnert.
"Wir haben im Erdgeschoss gewohnt, und das war ziemlich kalt. Der Boden war kalt, Wände waren kalt, alles war kalt. Und hier zum Vergleich ist es ziemlich warm da drin, so warm, dass ich gern im T-Shirt rumlaufe und in kurzer Hose. Davon abgesehen ist es im Endeffekt Flatrate-Heizen, man kann heizen, so viel man möchte, und bekommt keine Rechnung."
Das Haus heizt sich nämlich durch eine perfekte bis zu 40 Zentimeter dicke Dämmung der Außenhülle samt dreifach verglasten Fenstern selbst. Mit Hilfe sogenannter passiver Energiequellen, zu denen auch die Bewohner selbst gehören, erklärt ABG-Chef Frank Junker:
"Wir emittieren 36,5 Grad in etwa oder die Beleuchtung emittiert Wärme, der Kaffeekocher, der Herd, der Fernseher, der PC – und das trägt dazu bei, dass durch diese extreme Dämmung die Wärme in der Wohnung bleibt und nicht nach außen geht. Und dann gibt es den Wärmetauscher, da läuft die Frischluft gegen die erwärmte Luft und erwärmt sich dann durch die nach außen dringende verbrauchte Luft, wird also auch wieder mit aufgeheizt, so dass Sie nur bei extremen Minustemperaturen eine Zusatzheizung noch benötigen, aber die ist dann minimal."
Ein paar Euro monatlich würden dafür anfallen. In ihren neuesten Siedlungen verzichtet die ABG darauf, den Mietern diese Bagatellbeträge zu berechnen. In der jüngst fertig gestellten Westend-Siedlung Hansaallee mit 220 Wohnungen arbeitet die ABG mit Geo- und Solarthermie zusätzlich zum Passivhaus-Standard. Frankfurts größte Wohnungsbau-Gesellschaft fungiert zugleich als Projektentwicklerin und lässt die Passivhaustechnologie fortschreiten.
"Zum Beispiel, dass man bei neueren Projekten jetzt auch raumweise die Temperatur einregeln kann, was man anfangs nicht konnte. Das haben wir optimiert. Oder zum Beispiel der Stromverbrauch beim Aufzug, da gibt es ein straffes Kostenmanagement und eine Weiterentwicklung im Sinne der Optimierung."
Als die ABG vor zehn Jahren begann, nach dem Null-Energie-Standard zu bauen, musste sie viele Bauteile noch selbst entwickeln. Heute gibt es immer mehr passivhaustaugliche Produkte, auch deshalb sei diese neue Klimaschutztechnologie nur noch unwesentlich teurer, sagt der Chef der Wohnungsbaugesellschaft.
"Ein Passivhaus, so wie wir die bauen, und wir haben hier mittlerweile 1000 Geschosswohnungen im Bau oder in der Realisierung, hat Mehrkosten zu einem normalen Gebäude zwischen fünf und maximal sieben Prozent. Und die haben Sie durch schnellere Verkaufsgeschwindigkeiten, bessere Vermietung allemal wieder raus."
Rund 900.000 Liter Heizöl spart die ABG Holding pro Jahr und 2000 Tonnen CO2 verglichen mit herkömmlichem Wohnungsbau. Der Kohlendioxid-Ausstoß von Passivhäusern beträgt maximal noch ein Zehntel. Seit 2007 errichtet die Stadt Frankfurt öffentliche Gebäude nur noch in Passivbauweise. Von den zwanzig Schul-Turnhallen stehen schon zwei. Acht Kitas und zwei Schulen sind bereits bezogen. Aufgrund der ausgeklügelten Belüftung sind Turnhallen- und Klassenraum-Mief passé, freut sich Wolfgang Feist. Sein Darmstädter Passivhaus-Institut treibt die Entwicklung dieser Technologie maßgeblich voran:
"Also, die Österreicher haben Untersuchungen gemacht zu den Schülerleistungen in diesen Schulen, zu den CO2-Konzentrationen, und das ist objektivierbar, also es ist tatsächlich so, dass der Aufmerksamkeitsgrad steigt."
Für alle neuen öffentlichen Gebäude wird der Null-Energie-Standard ab 2018 EU-weit verbindlich, Frankfurt am Main hat mehr als zehn Jahre Vorsprung.
Mehr zum Thema Energie:
Sammelportal "Zukunft der Energie" auf dradio.de
"Wir haben im Erdgeschoss gewohnt, und das war ziemlich kalt. Der Boden war kalt, Wände waren kalt, alles war kalt. Und hier zum Vergleich ist es ziemlich warm da drin, so warm, dass ich gern im T-Shirt rumlaufe und in kurzer Hose. Davon abgesehen ist es im Endeffekt Flatrate-Heizen, man kann heizen, so viel man möchte, und bekommt keine Rechnung."
Das Haus heizt sich nämlich durch eine perfekte bis zu 40 Zentimeter dicke Dämmung der Außenhülle samt dreifach verglasten Fenstern selbst. Mit Hilfe sogenannter passiver Energiequellen, zu denen auch die Bewohner selbst gehören, erklärt ABG-Chef Frank Junker:
"Wir emittieren 36,5 Grad in etwa oder die Beleuchtung emittiert Wärme, der Kaffeekocher, der Herd, der Fernseher, der PC – und das trägt dazu bei, dass durch diese extreme Dämmung die Wärme in der Wohnung bleibt und nicht nach außen geht. Und dann gibt es den Wärmetauscher, da läuft die Frischluft gegen die erwärmte Luft und erwärmt sich dann durch die nach außen dringende verbrauchte Luft, wird also auch wieder mit aufgeheizt, so dass Sie nur bei extremen Minustemperaturen eine Zusatzheizung noch benötigen, aber die ist dann minimal."
Ein paar Euro monatlich würden dafür anfallen. In ihren neuesten Siedlungen verzichtet die ABG darauf, den Mietern diese Bagatellbeträge zu berechnen. In der jüngst fertig gestellten Westend-Siedlung Hansaallee mit 220 Wohnungen arbeitet die ABG mit Geo- und Solarthermie zusätzlich zum Passivhaus-Standard. Frankfurts größte Wohnungsbau-Gesellschaft fungiert zugleich als Projektentwicklerin und lässt die Passivhaustechnologie fortschreiten.
"Zum Beispiel, dass man bei neueren Projekten jetzt auch raumweise die Temperatur einregeln kann, was man anfangs nicht konnte. Das haben wir optimiert. Oder zum Beispiel der Stromverbrauch beim Aufzug, da gibt es ein straffes Kostenmanagement und eine Weiterentwicklung im Sinne der Optimierung."
Als die ABG vor zehn Jahren begann, nach dem Null-Energie-Standard zu bauen, musste sie viele Bauteile noch selbst entwickeln. Heute gibt es immer mehr passivhaustaugliche Produkte, auch deshalb sei diese neue Klimaschutztechnologie nur noch unwesentlich teurer, sagt der Chef der Wohnungsbaugesellschaft.
"Ein Passivhaus, so wie wir die bauen, und wir haben hier mittlerweile 1000 Geschosswohnungen im Bau oder in der Realisierung, hat Mehrkosten zu einem normalen Gebäude zwischen fünf und maximal sieben Prozent. Und die haben Sie durch schnellere Verkaufsgeschwindigkeiten, bessere Vermietung allemal wieder raus."
Rund 900.000 Liter Heizöl spart die ABG Holding pro Jahr und 2000 Tonnen CO2 verglichen mit herkömmlichem Wohnungsbau. Der Kohlendioxid-Ausstoß von Passivhäusern beträgt maximal noch ein Zehntel. Seit 2007 errichtet die Stadt Frankfurt öffentliche Gebäude nur noch in Passivbauweise. Von den zwanzig Schul-Turnhallen stehen schon zwei. Acht Kitas und zwei Schulen sind bereits bezogen. Aufgrund der ausgeklügelten Belüftung sind Turnhallen- und Klassenraum-Mief passé, freut sich Wolfgang Feist. Sein Darmstädter Passivhaus-Institut treibt die Entwicklung dieser Technologie maßgeblich voran:
"Also, die Österreicher haben Untersuchungen gemacht zu den Schülerleistungen in diesen Schulen, zu den CO2-Konzentrationen, und das ist objektivierbar, also es ist tatsächlich so, dass der Aufmerksamkeitsgrad steigt."
Für alle neuen öffentlichen Gebäude wird der Null-Energie-Standard ab 2018 EU-weit verbindlich, Frankfurt am Main hat mehr als zehn Jahre Vorsprung.
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