"Mal sehen, ob wir jetzt hier auf den 197er hochkommen."
Der 197 sieht aus wie eine überdimensionierte Metallkrabbe auf Panzerketten. Tatsächlich ist er ein alter riesiger Braunkohlebagger. An seinen Kränen und Förderbändern hängen Discokugeln so groß wie Heuhaufen. Der 197er und seine Kollegen stehen wie Relikte aus Endzeitfilmen überall auf dem Gelände und sind die essenzielle Kulisse des Melt-Festivals.
" Wenn wir ganz hoch wollen, dann müssen wir jetzt Treppen steigen."
Harald Harnisch steigt die enge, rostige Wendeltreppe des Baggers nach oben. Die Schweißtropfen sammeln sich an seiner Fliegerbrille und den angegrauten Koteletten. Er hat diese Schaufelradbagger bis in die 80er Jahre gefahren.
"Es ist schon ein erhabenes Gefühl jetzt von hier vom Sitz des Baggerfahrers aus nicht nur den alten Tagebau zu sehen, sondern all diese Bühnen hier. Da kommt man sich vor wie über einem Ameisenhaufen. Es war ja auch das Ziel, dass Ferropolis nicht nur ein Museum ist, sondern Leben in die Bude kommt."
Das passiert schon am Eröffnungsabend. Im Dunkeln wirken die alten Riesenbagger eher futuristisch. Neongrün, hellblau, dunkelrot: Alle paar Sekunden werden sie von Scheinwerfern in einer anderen Farbe angestrahlt. Zwischen den Baggern liegt die Hauptbühne wie im Zentrum eines römischen Amphitheaters. Dahinter am Badesee wartet die Berliner Band "Abby" auf ihren Auftritt. Glitzerndes Lametta hängt von den Laternen. Auf rotblauen Bannern steht: "Freiheit, Brüderlichkeit, Tanzen" oder "Meltkulturerbe Ferropolis". Aber auch "Abby" haben eigentlich nur Augen für eine Sache.
" Wir wollen uns mal auf so einen Bagger setzen. Das wäre geil. Aber ich glaube, die sind nur dafür da, dass die Discokugeln ordentlich hängen. Ich liebe Bagger. Ich schaue mir auch immer Baggerreportagen an. Die sind genau mein Ding. Wirklich."
Um kurz vor Mitternacht sind die vier Berliner an der Reihe. "Abby" spiegeln mit ihrem Sound eine ganze passable Blaupause der Melt-Musik wider. Hauptsächlich Rock, Pop und elektronische Musik.
Schon die Eröffnungsparty im Hauptzelt ist voll. Das Publikum ist jung, die meisten zwischen 25 und 35, viele mit bunten Bändern im Haar, Glitzerfarbe im Gesicht und mit Konfetti bewaffnet.
"Wir kaufen noch ein paar quatschige Sachen gleich ein, Seifenblasen und all so einen Kram."
Schon nach ein paar Stunden ist der Boden voller Plastikbecher und Pappteller. Generell sind Festivals nicht gerade als umweltfreundlich bekannt. Die Veranstalter wollen etwas dagegen unternehmen. Janine Scharf vom Melt-Team ist vor allem auf zwei Aktionen stolz.
"Wir haben zum Beispiel eine Bühne, die per Fahrrad mit Muskelkraft betrieben wird. Wenn die nicht treten, gibt es keine Musik. Eine andere Sache: der Melt-Train. Da setzen sich 700 Leute in den Zug, fahren also nicht mit dem Auto. Am Sonntag fährt der Zug zurück, die haben also gar keinen Stress."
Über 100 Bands und DJs sind in diesem Jahr dabei. Zu den Highlights 2013 gehören Alt-J aus England. Sie mischen rockigen Folk mit einer Spur Elektro. Dazu kommt die quäkig-rührende Stimme von Sänger Joe Newmann. Für Elektro-Fans wird der Amerikaner Flying Lotus ganz oben auf dem Zettel stehen. Er fusioniert alles - aber wirklich alles, was ihm in die Quere kommt zu einem Sound-Gefrickel, das einige Lärm nennen – andere die Zukunft der elektronischen Musik.
Gerade zu Elektro können die Melt-Fans tanzen, bis die Sonne wieder über den Schaufelradbaggern aufgeht. Die letzten DJs fangen am Montag um neun Uhr morgens mit dem Auflegen an.
Der 197 sieht aus wie eine überdimensionierte Metallkrabbe auf Panzerketten. Tatsächlich ist er ein alter riesiger Braunkohlebagger. An seinen Kränen und Förderbändern hängen Discokugeln so groß wie Heuhaufen. Der 197er und seine Kollegen stehen wie Relikte aus Endzeitfilmen überall auf dem Gelände und sind die essenzielle Kulisse des Melt-Festivals.
" Wenn wir ganz hoch wollen, dann müssen wir jetzt Treppen steigen."
Harald Harnisch steigt die enge, rostige Wendeltreppe des Baggers nach oben. Die Schweißtropfen sammeln sich an seiner Fliegerbrille und den angegrauten Koteletten. Er hat diese Schaufelradbagger bis in die 80er Jahre gefahren.
"Es ist schon ein erhabenes Gefühl jetzt von hier vom Sitz des Baggerfahrers aus nicht nur den alten Tagebau zu sehen, sondern all diese Bühnen hier. Da kommt man sich vor wie über einem Ameisenhaufen. Es war ja auch das Ziel, dass Ferropolis nicht nur ein Museum ist, sondern Leben in die Bude kommt."
Das passiert schon am Eröffnungsabend. Im Dunkeln wirken die alten Riesenbagger eher futuristisch. Neongrün, hellblau, dunkelrot: Alle paar Sekunden werden sie von Scheinwerfern in einer anderen Farbe angestrahlt. Zwischen den Baggern liegt die Hauptbühne wie im Zentrum eines römischen Amphitheaters. Dahinter am Badesee wartet die Berliner Band "Abby" auf ihren Auftritt. Glitzerndes Lametta hängt von den Laternen. Auf rotblauen Bannern steht: "Freiheit, Brüderlichkeit, Tanzen" oder "Meltkulturerbe Ferropolis". Aber auch "Abby" haben eigentlich nur Augen für eine Sache.
" Wir wollen uns mal auf so einen Bagger setzen. Das wäre geil. Aber ich glaube, die sind nur dafür da, dass die Discokugeln ordentlich hängen. Ich liebe Bagger. Ich schaue mir auch immer Baggerreportagen an. Die sind genau mein Ding. Wirklich."
Um kurz vor Mitternacht sind die vier Berliner an der Reihe. "Abby" spiegeln mit ihrem Sound eine ganze passable Blaupause der Melt-Musik wider. Hauptsächlich Rock, Pop und elektronische Musik.
Schon die Eröffnungsparty im Hauptzelt ist voll. Das Publikum ist jung, die meisten zwischen 25 und 35, viele mit bunten Bändern im Haar, Glitzerfarbe im Gesicht und mit Konfetti bewaffnet.
"Wir kaufen noch ein paar quatschige Sachen gleich ein, Seifenblasen und all so einen Kram."
Schon nach ein paar Stunden ist der Boden voller Plastikbecher und Pappteller. Generell sind Festivals nicht gerade als umweltfreundlich bekannt. Die Veranstalter wollen etwas dagegen unternehmen. Janine Scharf vom Melt-Team ist vor allem auf zwei Aktionen stolz.
"Wir haben zum Beispiel eine Bühne, die per Fahrrad mit Muskelkraft betrieben wird. Wenn die nicht treten, gibt es keine Musik. Eine andere Sache: der Melt-Train. Da setzen sich 700 Leute in den Zug, fahren also nicht mit dem Auto. Am Sonntag fährt der Zug zurück, die haben also gar keinen Stress."
Über 100 Bands und DJs sind in diesem Jahr dabei. Zu den Highlights 2013 gehören Alt-J aus England. Sie mischen rockigen Folk mit einer Spur Elektro. Dazu kommt die quäkig-rührende Stimme von Sänger Joe Newmann. Für Elektro-Fans wird der Amerikaner Flying Lotus ganz oben auf dem Zettel stehen. Er fusioniert alles - aber wirklich alles, was ihm in die Quere kommt zu einem Sound-Gefrickel, das einige Lärm nennen – andere die Zukunft der elektronischen Musik.
Gerade zu Elektro können die Melt-Fans tanzen, bis die Sonne wieder über den Schaufelradbaggern aufgeht. Die letzten DJs fangen am Montag um neun Uhr morgens mit dem Auflegen an.