Zu den Komponisten, zu denen Paul Celans Lyrik auffordernd spricht, gehört der 1928 in Chile geborene, seit 1971 in Essen lebende Juan Allende-Blin. Künstlerisch beheimatet im Serialismus, verwebt seine Musik den Ton mit der Stille, was sie für die Sprachwelt Celans prädestiniert. Als 90-Jähriger komponiert Allende-Blin zwei Kantaten für Sopran, Orgel und Schlagzeug nach Texten aus dem Celan-Band "Die Niemandsrose". Bei allem Enigmatischen, das damit einhergeht – die Klarheit der Verortung in eine kollektive Leid- und Verlusterfahrung bleibt. Die Kantate "hörst du" widmet Juan Allende-Blin explizit den Opfern eines deutschen Kriegsverbrechens in Nordfrankreich.
Juan Allende-Blin (*1928)
"hörst du" – Kantate
"Es kam eine Stille" – Kantate
"hörst du" – Kantate
"Es kam eine Stille" – Kantate
Ruth Weber, Sopran
Jochen Büttner, Schlagzeug
Mattias Geuting, Orgel
Jochen Büttner, Schlagzeug
Mattias Geuting, Orgel
Aufnahme vom 24.11.2020 in der Evangelischen Kirche Essen-Rellinghausen