Antibiotikaresistenzen
Immer mehr Kinder in Subsahara-Afrika tragen multiresistente Bakterien in sich

In afrikanischen Ländern südlich der Sahara entwickeln immer mehr Kinder eine Resistenz gegen Antibiotika. Wie Forschende der Universität und der Uniklinik Genf herausfanden, hat fast jedes dritte Kind sogenannte multiresistente Bakterien im Blut. Solche Resistenzen sind ein weltweites Problem, weil damit viele Infektionen sich nicht mehr mit den gängigen Medikamenten behandeln lassen.

    Eine Frau in braun-gemusterter afrikanischer Kleidung hält in einem Krankenhauszimmer in Freetown in Sierra Leone ein Baby im Arm.
    Viele Kinder in afrikanischen Ländern südlich der Sahara tragen multiresistente Bakterien in sich. (picture alliance / photothek / Ute Grabowsky)
    Zugleich sind bakterielle Infektionen in Subsahara-Afrika die häufigste Todesursache. Deshalb werden die Patienten fast immer auf Verdacht mit Antibiotika behandelt – was dann wiederum dazu führt, dass die Bakterien Resistenzen gegen die Wirkstoffe entwickeln. Das zeigt ein weiterer Befund: Mehr als die Hälfte der Kinder, die ohne resistente Keime in ein Krankenhaus kamen, wurden nach einer Antibiotika-Behandlung positiv auf diese Bakterien getestet.

    Zusätzliche Untersuchungen empfohlen

    Nach Ansicht der Autoren könnten zusätzliche Untersuchungen dabei helfen, Antibiotika nur noch gezielt einzusetzen, wenn es wirklich angezeigt ist. Allerdings sind solche Untersuchungen teuer und nicht immer verfügbar. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat jedoch ein transportables Mini-Labor entwickelt, das dabei helfen könnte.
    Diese Nachricht wurde am 21.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.