Angesichts des Leerstands forderte der Direktor des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Harald Herrmann, anerkannte Flüchtlinge auf Wohnorte zu verpflichten. Auf diese Weise könnten leerstehende Wohnungen auf dem Land genutzt werden. Damit werde Druck von den Ballungsräumen genommen. In vielen betroffenen Regionen in Ländern wie Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gebe es zudem nicht nur leere Wohnungen, sondern auch offene Arbeitsstellen, so Herrmann weiter.
Der Staatssekretär im Bundesbauministerium, Gunther Adler, warnte vor einer Konkurrenz von Flüchtlingen und anderen Wohnungssuchenden. "Das wäre Sprengstoff für den sozialen Frieden in unserem Land und das wäre ein Konjunkturprogramm für den Rechtsextremismus", sagte Adler bei einem Kongress auf der Baufachmesse Bautec.
Steigende Mieten in Ballrungsräumen
Die Immobilienbranche rechnet damit, dass durch die Zuwanderung die Mieten in den Ballungsräumen weiter steigen werden. Dort könne der Neubau mit der wachsenden Nachfrage immer noch nicht Schritt halten, heißt es in einer Marktstudie des Zentralen Immobilien Ausschusses.
Der Deutsche Mieterbund sieht den Bedarf bei 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Der größte Mangel herrscht in Großstädten und im Umkreis von Universitäten. Dort fehlen besonders preiswerte Wohnungen. Der Verband fordert auch, die Mietpreisbremse stärker anzuziehen. Vermieter sollen außerdem verpflichtet werden, neuen Mietern offen zu legen, wie viel der Vormieter bezahlte.
(rm/tzi)