Die Virologin Martine Peeters von der französischen Universität in Montpellier suchte in Kamerun im Kot von Gorillas - und sie wurde fündig.
"Wir konnten zum ersten Mal nachweisen, dass auch wild lebende Gorillas mit SIV infiziert sind. Das Verblüffende ist: Die Gorillas tragen ein Virus, den Subtyp O, das große Übereinstimmungen aufweist mit Viren, mit denen Schimpansen infiziert sind - und auch Menschen."
6 von knapp 250 Kotproben, die Martine Peeters und ihre Kollegen untersuchten, wiesen das Virus auf.
"Zwei der infizierten Gorillas lebten 400 Kilometer entfernt voneinander. Das bedeutet: Gorillas haben schon länger Kontakt mit SIV. Und die Tiere können sich gegenseitig anstecken."
Für die Studie wurde der so genannte Westliche Gorilla untersucht - mit wissenschaftlichem Namen heißt er gorilla gorilla. Ob auch die andere Gorilla-Art, der östliche Gorilla, betroffen ist, das sollen jetzt weitere Untersuchungen zeigen.
"Wie es in anderen Regionen Afrikas aussieht, das wissen wir nicht. Wir werden als nächstes die Nachbarländer Kameruns untersuchen. Dann werden wir eine Vorstellung davon bekommen, wie viele Gorillas dort infiziert sind."
Insgesamt scheinen SIV-Infektionen bei Gorillas aber deutlich seltener vorzukommen als bei Schimpansen. In einigen Schimpansen-Gruppen in Kamerun ist beinahe jedes dritte Tier infiziert. Der neue Fund hat praktische Bedeutung. Denn Menschen könnten sich mit dem Gorillavirus anstecken.
"Es kann gefährlich sein, mit einem SIV-infizierten Tier in Kontakt zu kommen. Früher zum Beispiel wurden viele Gorillas gejagt, um sie dann zu essen. Wenn man mit dem Blut eines infizierten Tieres in Kontakt kommt, kann man sich anstecken, so wie man sich auch bei infizierten Schimpansen anstecken konnte - und kann."
Mit einem Jagdunfall begann - nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis - die weltweite Aids-Epidemie. Der erste Mensch, der sich mit dem Immunschwächevirus infizierte, steckte sich bei einem Schimpansen an, so der britische Genetiker Paul Sharp von der Universität Nottingham.
"Das Virus tauchte im Menschen in den 1920er oder 30er Jahren erstmals auf. Vorher war das Virus schon bei Schimpansen verbreitet in westlichen Zentralafrika. Wir gehen heute davon aus, dass die erste Übertragung vom Schimpansen auf den Menschen Folge eines Jagdunfalls war. Einen frisch erlegten Schimpansen auszuweiden, das ist eine blutige Angelegenheit. Vielleicht trug einer der Jäger eine kleine offene Wunde am Arm. Für das Virus bot sich so die Gelegenheit, in den Körper einzudringen."
Die Geschichte der Aidsepidemie muss nicht umgeschrieben werden.
Dennoch bleiben einige Rätsel. Wie ist das SI-Virus überhaupt in die Gorillas gekommen? Wahrscheinlich auch über Schimpansen - aber wie?
Und haben sich die Viren unterschiedlich angepasst an Schimpansen, Gorillas und Menschen?
"Wir haben damit begonnen, das Erbmaterial der SI-Viren genauer zu untersuchen. Wir wollen wissen, welche Virusvarianten bei den Gorillas verbreitet sind. Dann erst können wir sie mit den Virusvarianten bei Schimpansen und Menschen vergleichen und sehen, ob es typische genetische Veränderungen gibt."
Martine Peeters von der Universität Montpellier weiß, es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die offenen Fragen klären lassen.
"Wir konnten zum ersten Mal nachweisen, dass auch wild lebende Gorillas mit SIV infiziert sind. Das Verblüffende ist: Die Gorillas tragen ein Virus, den Subtyp O, das große Übereinstimmungen aufweist mit Viren, mit denen Schimpansen infiziert sind - und auch Menschen."
6 von knapp 250 Kotproben, die Martine Peeters und ihre Kollegen untersuchten, wiesen das Virus auf.
"Zwei der infizierten Gorillas lebten 400 Kilometer entfernt voneinander. Das bedeutet: Gorillas haben schon länger Kontakt mit SIV. Und die Tiere können sich gegenseitig anstecken."
Für die Studie wurde der so genannte Westliche Gorilla untersucht - mit wissenschaftlichem Namen heißt er gorilla gorilla. Ob auch die andere Gorilla-Art, der östliche Gorilla, betroffen ist, das sollen jetzt weitere Untersuchungen zeigen.
"Wie es in anderen Regionen Afrikas aussieht, das wissen wir nicht. Wir werden als nächstes die Nachbarländer Kameruns untersuchen. Dann werden wir eine Vorstellung davon bekommen, wie viele Gorillas dort infiziert sind."
Insgesamt scheinen SIV-Infektionen bei Gorillas aber deutlich seltener vorzukommen als bei Schimpansen. In einigen Schimpansen-Gruppen in Kamerun ist beinahe jedes dritte Tier infiziert. Der neue Fund hat praktische Bedeutung. Denn Menschen könnten sich mit dem Gorillavirus anstecken.
"Es kann gefährlich sein, mit einem SIV-infizierten Tier in Kontakt zu kommen. Früher zum Beispiel wurden viele Gorillas gejagt, um sie dann zu essen. Wenn man mit dem Blut eines infizierten Tieres in Kontakt kommt, kann man sich anstecken, so wie man sich auch bei infizierten Schimpansen anstecken konnte - und kann."
Mit einem Jagdunfall begann - nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis - die weltweite Aids-Epidemie. Der erste Mensch, der sich mit dem Immunschwächevirus infizierte, steckte sich bei einem Schimpansen an, so der britische Genetiker Paul Sharp von der Universität Nottingham.
"Das Virus tauchte im Menschen in den 1920er oder 30er Jahren erstmals auf. Vorher war das Virus schon bei Schimpansen verbreitet in westlichen Zentralafrika. Wir gehen heute davon aus, dass die erste Übertragung vom Schimpansen auf den Menschen Folge eines Jagdunfalls war. Einen frisch erlegten Schimpansen auszuweiden, das ist eine blutige Angelegenheit. Vielleicht trug einer der Jäger eine kleine offene Wunde am Arm. Für das Virus bot sich so die Gelegenheit, in den Körper einzudringen."
Die Geschichte der Aidsepidemie muss nicht umgeschrieben werden.
Dennoch bleiben einige Rätsel. Wie ist das SI-Virus überhaupt in die Gorillas gekommen? Wahrscheinlich auch über Schimpansen - aber wie?
Und haben sich die Viren unterschiedlich angepasst an Schimpansen, Gorillas und Menschen?
"Wir haben damit begonnen, das Erbmaterial der SI-Viren genauer zu untersuchen. Wir wollen wissen, welche Virusvarianten bei den Gorillas verbreitet sind. Dann erst können wir sie mit den Virusvarianten bei Schimpansen und Menschen vergleichen und sehen, ob es typische genetische Veränderungen gibt."
Martine Peeters von der Universität Montpellier weiß, es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die offenen Fragen klären lassen.