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Impfdebatte im Tennis
Keine Schwurbler, aber Sorgen um private Infos

Im Tennis wird viel über den Impfstatus von Spielerinnen und Spielern gesprochen: Novak Djokovic hat mehrfach darauf hingewiesen, dass der privat sei. Bei steigenden Infektionszahlen und einer angekündigten Quarantäne für Ungeimpfte bei den Australian Open werden die Diskussionen hitziger.

Jannik Schneider im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Novak Djokovic beim Finale der French Open 2021 in Paris.
Novak Djokovic beim Finale der French Open 2021 in Paris. (AP Photo/Michel Euler)
Ein deutscher Tennisspieler auf der Profi-Tour habe ihm geschildert, dass mittlerweile nur noch zwanzig Prozent der Spieler ungeimpft seien, erklärt der Tennis-Journalist Jannik Schneider. In der turnierfreien Zeit um den Jahreswechsel können sich mutmaßlich weitere Profis impfen lassen, dann könne es auf nur noch zehn Prozent ungeimpfte Spieler heruntergehen.

Private Information in der Öffentlichkeit

Hauptkritikpunkt einiger Profis: Beim Impfstatus geht es um eine persönliche, medizinische Information, die sie nicht in die Öffentlichkeit geben wollen. Mittlerweile hätten sich aber prominente Topspieler und –spielerinnen wie Dominik Thiem oder Serena Williams dazu bekannt, geimpft zu sein. Williams mittelbar mit einer geplanten Teilnahme an den Australian Open, bei denen nach aktuellen Plänen nur geimpfte Athleten einer strikten, zweiwöchigen Quarantäne entgehen.

Sorgen wegen des Falls Chardy

Grundsätzlich äußerten Tennisspielerinnen und –spieler allerdings keine medizinischen Bedenken gegen die Impfungen, sondern wollten ihre medizinische Privatsphäre wahren, erklärt Schneider. Allerdings habe der Fall des französischen Spielers Jeremy Chardy für Bedenken gesorgt. Chardy ist seit seiner Impfung nicht auf Turniere zurückgekehrt, weil die Nebenwirkungen ihn stark beeinträchtigten. Andererseits könne die Infektion eines ungeimpften Sportlers mit dem Coronavirus ebenfalls starke, langfristige Folgen für die Karriere haben, sagt Schneider.