Volle Unterkünfte
In Belgien sollen alleinstehende männliche Asylbewerber nicht mehr staatlich untergebracht werden

Angesichts einer angespannten Lage in seinen Asylunterkünften will Belgien alleinstehenden männlichen Schutzsuchenden künftig eine staatliche Unterbringung verwehren.

30.08.2023
    Belgiens Ministerin für Asyl und Migration, Nicole de Moor steht im belgischen Parlament hinter einem Rednerpult.
    Belgiens Ministerin für Asyl und Migration, Nicole de Moor (IMAGO / Belga / IMAGO / BENOIT DOPPAGNE)
    Die Staatssekretärin für Asyl und Migration, de Moor, erklärte, die Plätze müssten ausschließlich für Familien mit Kindern reserviert werden. Man wolle vermeiden, dass Kinder im Winter auf der Straße landeten. Das Flüchtlingswerk Flandern erinnerte laut eines Berichts des Rundfunksenders VRT daran, dass das Vorgehen gegen geltendes Recht verstoße. Eine Sprecherin sagte, man könne von einer proaktiven Politik erwarten, Notmaßnahmen zu ergreifen. Der Direktor von Amnesty International Belgium, Hensmans, kritisierte, das Land begrabe die Menschenrechte.
    Die Asylunterkünfte in Belgien gelten als chronisch überlastet. Schätzungen der zuständigen Behörde zufolge waren Anfang des Jahres rund 3.000 Schutzsuchende obdachlos.
    Diese Nachricht wurde am 30.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.