Gerade an den Dualen Hochschulen Baden-Württembergs folgte der Freude über den Wegfall der Studiengebühren viel schneller als an den anderen Hochschulen die Ernüchterung: Denn zum einen stehen heftigere Einschnitte als anderswo ins Haus. Und zum anderen müssen die Studierenden, die grundsätzlich parallel zum Studium auch ein betriebliche Ausbildung absolvieren, fast eine Verdopplung der Krankenkassen- und Rentenversicherungsbeiträge an:
"Da hab’ ich mich erst mal gefreut. Aber als ich das einmal durchgerechnet habe, habe ich festgestellt, dass das Ganze keinen großen Unterschied macht. Deshalb bin ich eigentlich nicht sehr erfreut über den Wegfall der Studiengebühren."
So Patrick Rauch, der an der Dualen Hochschule Ravensburg Handels- und Vertriebsmanagement im ersten Semester studiert. Doch das ist nicht der einzige Wermutstropfen, der mit der Abschaffung der Studiengebühren einhergeht. Der Wegfall der Studiengebühren trifft die Dualen Hochschulen besonders hart – und das, obwohl die baden-württembergische Landesregierung eine Ausgleichszahlung von 280 Euro pro Studierenden angekündigt hat. Die liegt damit aber um 200 Euro unter der bisherigen Studiengebühr von 500 Euro. Begründet wurde der deutliche niedrigere Ausgleichsbeitrag damit, dass landesweit rund 40 Prozent aller Studierenden von der Gebühr befreit waren. Aber auf die Duale Hochschule traf dies in dieser Höhe gerade nicht zu, rechnet Reinhold Geilsdörfer als Präsident der Dualen Hochschule vor:
"Wir hatten an der Dualen Hochschule eine relativ geringe Befreiungsquote, nämlich nur 25 Prozent, und haben so pro Semester und Student etwa 395 Euro Studiengebühren erhalten im Durchschnitt. Durch diese Kompensationszahlungen bekommen wir jetzt nur 280 Euro. Das heißt: Das sind sage und schreibe 95 Euro pro Student weniger."
Bezogen auf alle acht Standorte in Baden-Württemberg, ergibt sich damit ein Fehlbetrag von 5,7 Millionen Euro pro Jahr. Am Standort Ravensburg schrumpft der Jahresetat um 400.000 Euro. Und das bedeutet für Standort-Rektor Professor Karl-Heinz Hänssler und Prorektor Professor Volker Simon: Sie müssen den Rotstift ansetzen.
"Ich denke, wird werden bei den Investitionen kürzen. Da wird kein Bereich verschont bleiben: Rechenzentren, Labore, Studios..."
"Wir werden wahrscheinlich nicht mehr die Exkursionsbeiträge im bisherigen Ausmaß fördern können. Das würde aber auch bedeuten, dass die Studierenden wieder, wie es früher der Fall gewesen ist, mehr aus eigener Tasche beisteuern müssen."
Klar ist für die Hochschulleitung aber auch, wo nicht gespart werden soll: Nämlich beim Personal..
"Wir werden den einen oder anderen Part ausnehmen müssen. Das wird insbesondere die Unterstützung der Lehre durch Referenten betreffen. Das wird auch die Bibliotheksmittel betreffen."
Die Einnahmerückgänge durch die Wegfälle der Studiengebühren trifft die Duale Hochschule Baden-Württemberg ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem die Studierendenzahl sprunghaft nach oben schnellt: Zum Wintersemester 2011 waren dort mit rund 11 300 Studierenden rund 30 Prozent mehr immatrikuliert als im Vorjahr. Am Standort Ravensburg ging die Studierendenzahl gar um 40 Prozent nach oben. Viele Studierende sehen in der Verbindung zwischen betrieblicher Ausbildung und Studium an der Hochschule große Vorteile. Thimo Holst studiert in Ravensburg Kongress- und Eventmanagement.
"Für mich liegt der Vorteil auch in diesem dreimonatigen Wechsel, alleine dadurch, dass ich nach jeder Hochschulphase in Betrieb sehen kann, wie ich die Theorie, die ich hier bekomme, verwenden kann – und andersherum auch im Betrieb Dinge kennen lerne, die ich vielleicht nicht verstehe, aber hier in der Hochschule möglicherweise erklärt bekomme."
Weil auch in Zukunft mit steigenden Studierendenzahlen zu rechnen ist, hoffen die Verantwortlichen bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg auf eine Aufstockung der Grundfinanzierung durch das Land. Denn der eigentliche Run auf die dualen Studiengänge mit betrieblicher Ausbildungskomponente stehe erst noch bevor, glaubt der Ravensburger Rektor Karl-Heinz Hänssler:
"Und jetzt kommt ja zum 1. Oktober 2012 der erste doppelte Abiturientenjahrgang in Baden-Württemberg. Und das ist für uns eine sehr große Herausforderung."
"Da hab’ ich mich erst mal gefreut. Aber als ich das einmal durchgerechnet habe, habe ich festgestellt, dass das Ganze keinen großen Unterschied macht. Deshalb bin ich eigentlich nicht sehr erfreut über den Wegfall der Studiengebühren."
So Patrick Rauch, der an der Dualen Hochschule Ravensburg Handels- und Vertriebsmanagement im ersten Semester studiert. Doch das ist nicht der einzige Wermutstropfen, der mit der Abschaffung der Studiengebühren einhergeht. Der Wegfall der Studiengebühren trifft die Dualen Hochschulen besonders hart – und das, obwohl die baden-württembergische Landesregierung eine Ausgleichszahlung von 280 Euro pro Studierenden angekündigt hat. Die liegt damit aber um 200 Euro unter der bisherigen Studiengebühr von 500 Euro. Begründet wurde der deutliche niedrigere Ausgleichsbeitrag damit, dass landesweit rund 40 Prozent aller Studierenden von der Gebühr befreit waren. Aber auf die Duale Hochschule traf dies in dieser Höhe gerade nicht zu, rechnet Reinhold Geilsdörfer als Präsident der Dualen Hochschule vor:
"Wir hatten an der Dualen Hochschule eine relativ geringe Befreiungsquote, nämlich nur 25 Prozent, und haben so pro Semester und Student etwa 395 Euro Studiengebühren erhalten im Durchschnitt. Durch diese Kompensationszahlungen bekommen wir jetzt nur 280 Euro. Das heißt: Das sind sage und schreibe 95 Euro pro Student weniger."
Bezogen auf alle acht Standorte in Baden-Württemberg, ergibt sich damit ein Fehlbetrag von 5,7 Millionen Euro pro Jahr. Am Standort Ravensburg schrumpft der Jahresetat um 400.000 Euro. Und das bedeutet für Standort-Rektor Professor Karl-Heinz Hänssler und Prorektor Professor Volker Simon: Sie müssen den Rotstift ansetzen.
"Ich denke, wird werden bei den Investitionen kürzen. Da wird kein Bereich verschont bleiben: Rechenzentren, Labore, Studios..."
"Wir werden wahrscheinlich nicht mehr die Exkursionsbeiträge im bisherigen Ausmaß fördern können. Das würde aber auch bedeuten, dass die Studierenden wieder, wie es früher der Fall gewesen ist, mehr aus eigener Tasche beisteuern müssen."
Klar ist für die Hochschulleitung aber auch, wo nicht gespart werden soll: Nämlich beim Personal..
"Wir werden den einen oder anderen Part ausnehmen müssen. Das wird insbesondere die Unterstützung der Lehre durch Referenten betreffen. Das wird auch die Bibliotheksmittel betreffen."
Die Einnahmerückgänge durch die Wegfälle der Studiengebühren trifft die Duale Hochschule Baden-Württemberg ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem die Studierendenzahl sprunghaft nach oben schnellt: Zum Wintersemester 2011 waren dort mit rund 11 300 Studierenden rund 30 Prozent mehr immatrikuliert als im Vorjahr. Am Standort Ravensburg ging die Studierendenzahl gar um 40 Prozent nach oben. Viele Studierende sehen in der Verbindung zwischen betrieblicher Ausbildung und Studium an der Hochschule große Vorteile. Thimo Holst studiert in Ravensburg Kongress- und Eventmanagement.
"Für mich liegt der Vorteil auch in diesem dreimonatigen Wechsel, alleine dadurch, dass ich nach jeder Hochschulphase in Betrieb sehen kann, wie ich die Theorie, die ich hier bekomme, verwenden kann – und andersherum auch im Betrieb Dinge kennen lerne, die ich vielleicht nicht verstehe, aber hier in der Hochschule möglicherweise erklärt bekomme."
Weil auch in Zukunft mit steigenden Studierendenzahlen zu rechnen ist, hoffen die Verantwortlichen bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg auf eine Aufstockung der Grundfinanzierung durch das Land. Denn der eigentliche Run auf die dualen Studiengänge mit betrieblicher Ausbildungskomponente stehe erst noch bevor, glaubt der Ravensburger Rektor Karl-Heinz Hänssler:
"Und jetzt kommt ja zum 1. Oktober 2012 der erste doppelte Abiturientenjahrgang in Baden-Württemberg. Und das ist für uns eine sehr große Herausforderung."