Gentechnik ist für viele Biologielehrer ein Bereich der Wissenschaft, den sie kaum kennen. Für diese Lücke schämt sich Gisela Brandt vom Annette-Gymnasium in Münster keineswegs:
"Das ist ja ein relativ neues Gebiet. In unserem Studium kam das gar nicht vor. Die Absicht ist natürlich, jetzt noch eine Menge dazu zu lernen."
Die Gentechnik entwickelt sich rasant. So schnell, dass die Schulbücher zu diesem Thema kaum noch hinterher kommen. Jürgen Gerhardt von der Adolf-Reichwein-Gesamtschule in Lüdenscheid:
"Unser letztes Buch ist herausgekommen so um 2000 herum, und das ist das Aktuelleste, was wir haben. Das davor war von 1986."
Ein bundesweit gültiges Schulbuch zum Thema Genetik für den Biologieunterricht aus dem Schroedel-Verlag widmet der Gentechnik gerade einmal 23 Seiten, wovon die grüne Gentechnik auf etwas mehr als zwei Seiten entfaltet wird. Das Thema Energiepflanzen und die Versuche, durch Gentechnik die Biomasse der Pflanzen zu steigern, ist in dem 2004 erschienenen Schulbuch noch nicht enthalten. Daher werden Fortbildungen zur Gentechnik, wie sie in Eigeninitiative von Biologen und Medizinern der Universität Münster angeboten werden, von Lehrern dankbar angenommen. Der Mikrobiologe Professor Paul Tudzynski setzt dabei auf didaktisch aufbereitetes Grundwissen zur Gentechnik:
"Wenn man die ganze Problematik wirklich diskutieren will, wenn man den Schülern auch die Informationen geben will, die sie brauchen, um das Ganze zu verstehen, muss man selber ein Stück weiter sein. Und wenn man sachlich diskutieren will, braucht man Sachkenntnis."
Da Sachkenntnis häufig fehlt, kommt es, wie es kommen muss. Man flüchtet sich auch in den Schulen allzu oft in die Diskussion über das Für und Wider der Gentechnik. Die Richtlinien, zum Beispiel für den Biologieunterricht in Nordrhein-Westfalen, sind da keine Hilfe, betont Wulf Winterfeld vom Albertus-Magnus-Gymnasium in Beckum:
"In den Richtlinien ist vorgegeben, dass Gentechnik Pflicht ist, aber nur in einem sehr geringen Umfang und im Prinzip nur über die Methoden der Gentechnik, aber keine weiteren, tiefergehenden Kenntnisse, die vermittelt werden müssen."
Wolfgang Stickling vom städtischen Gymnasium in Aalen, will erst einmal für die biologischen Grundlagen sorgen
"Ich habe immer die Schwierigkeiten, dass Schüler fast nichts über Pflanzen wissen. Oft nicht wissen, wozu das Blühen überhaupt dient. Man muss erst einmal Grundlagen legen, bevor die Schüler die darüber gelagerte Diskussion verfolgen und verstehen können, dass sie wissen ,was DNA ist, dass sie wissen, was Gene sind und so weiter."
Dabei gibt es eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien zur Gentechnik im Internet. Doch vieles ist sehr allgemein und nicht immer auf dem neuesten Stand. Oder sie sind zu einseitig, weil ihnen nur ganz bestimmte Sichtweisen zugrunde liegen. Außerdem sind Unterrichtsmaterialien nur so gut, wie der Lehrer, der sie auswertet. Denn Unterrichtsmaterialien müssen dem jeweiligen Unterricht erst angepasst werden. Damit das aber geschehen kann, braucht der Lehrer das entsprechende Fachwissen. Gentechnik ist auch das Verständnis vom Grundbauplan der Pflanzen. Aber sie beinhaltet gleichzeitig die Verpflichtung, ständig zu überprüfen, wo man scheitern kann, wenn man diesen Bauplan nachahmen will. Damit die Lehrer dieses Fachwissen zur Gentechnik erwerben, müssen sie im Rahmen der Lehrerfortbildung der Bundesländer oder an Universitäten selber noch einmal die Schulbank drücken. Denn Kinder und Jugendliche wollen die Dinge genau wissen, betont Professor Christian Klämbt, Neurobiologe an der Universität Münster:
"Wenn ich meine eigenen als Beispiel nehme, die fragen sehr präzise und sind dankbar für Lehrer, die dann auch präzise antworten können."
Wulf Winterfeld nimmt deshalb an Lehrerfortbildungen zur Gentechnik teil, weil er seine Schüler für die Diskussion über die ethischen Fragen der Gentechnik wirklich fit machen möchte:
"Ich versuche, möglichst sachlich zu informieren, und ich möchte meine Schüler in den Stand setzen, ein Urteil zu bilden und sich selber zu entscheiden. Wobei ich sagen muss, dass ich selber sehr, sehr skeptisch bin und große Risiken sehe."
"Das ist ja ein relativ neues Gebiet. In unserem Studium kam das gar nicht vor. Die Absicht ist natürlich, jetzt noch eine Menge dazu zu lernen."
Die Gentechnik entwickelt sich rasant. So schnell, dass die Schulbücher zu diesem Thema kaum noch hinterher kommen. Jürgen Gerhardt von der Adolf-Reichwein-Gesamtschule in Lüdenscheid:
"Unser letztes Buch ist herausgekommen so um 2000 herum, und das ist das Aktuelleste, was wir haben. Das davor war von 1986."
Ein bundesweit gültiges Schulbuch zum Thema Genetik für den Biologieunterricht aus dem Schroedel-Verlag widmet der Gentechnik gerade einmal 23 Seiten, wovon die grüne Gentechnik auf etwas mehr als zwei Seiten entfaltet wird. Das Thema Energiepflanzen und die Versuche, durch Gentechnik die Biomasse der Pflanzen zu steigern, ist in dem 2004 erschienenen Schulbuch noch nicht enthalten. Daher werden Fortbildungen zur Gentechnik, wie sie in Eigeninitiative von Biologen und Medizinern der Universität Münster angeboten werden, von Lehrern dankbar angenommen. Der Mikrobiologe Professor Paul Tudzynski setzt dabei auf didaktisch aufbereitetes Grundwissen zur Gentechnik:
"Wenn man die ganze Problematik wirklich diskutieren will, wenn man den Schülern auch die Informationen geben will, die sie brauchen, um das Ganze zu verstehen, muss man selber ein Stück weiter sein. Und wenn man sachlich diskutieren will, braucht man Sachkenntnis."
Da Sachkenntnis häufig fehlt, kommt es, wie es kommen muss. Man flüchtet sich auch in den Schulen allzu oft in die Diskussion über das Für und Wider der Gentechnik. Die Richtlinien, zum Beispiel für den Biologieunterricht in Nordrhein-Westfalen, sind da keine Hilfe, betont Wulf Winterfeld vom Albertus-Magnus-Gymnasium in Beckum:
"In den Richtlinien ist vorgegeben, dass Gentechnik Pflicht ist, aber nur in einem sehr geringen Umfang und im Prinzip nur über die Methoden der Gentechnik, aber keine weiteren, tiefergehenden Kenntnisse, die vermittelt werden müssen."
Wolfgang Stickling vom städtischen Gymnasium in Aalen, will erst einmal für die biologischen Grundlagen sorgen
"Ich habe immer die Schwierigkeiten, dass Schüler fast nichts über Pflanzen wissen. Oft nicht wissen, wozu das Blühen überhaupt dient. Man muss erst einmal Grundlagen legen, bevor die Schüler die darüber gelagerte Diskussion verfolgen und verstehen können, dass sie wissen ,was DNA ist, dass sie wissen, was Gene sind und so weiter."
Dabei gibt es eine Vielzahl von Unterrichtsmaterialien zur Gentechnik im Internet. Doch vieles ist sehr allgemein und nicht immer auf dem neuesten Stand. Oder sie sind zu einseitig, weil ihnen nur ganz bestimmte Sichtweisen zugrunde liegen. Außerdem sind Unterrichtsmaterialien nur so gut, wie der Lehrer, der sie auswertet. Denn Unterrichtsmaterialien müssen dem jeweiligen Unterricht erst angepasst werden. Damit das aber geschehen kann, braucht der Lehrer das entsprechende Fachwissen. Gentechnik ist auch das Verständnis vom Grundbauplan der Pflanzen. Aber sie beinhaltet gleichzeitig die Verpflichtung, ständig zu überprüfen, wo man scheitern kann, wenn man diesen Bauplan nachahmen will. Damit die Lehrer dieses Fachwissen zur Gentechnik erwerben, müssen sie im Rahmen der Lehrerfortbildung der Bundesländer oder an Universitäten selber noch einmal die Schulbank drücken. Denn Kinder und Jugendliche wollen die Dinge genau wissen, betont Professor Christian Klämbt, Neurobiologe an der Universität Münster:
"Wenn ich meine eigenen als Beispiel nehme, die fragen sehr präzise und sind dankbar für Lehrer, die dann auch präzise antworten können."
Wulf Winterfeld nimmt deshalb an Lehrerfortbildungen zur Gentechnik teil, weil er seine Schüler für die Diskussion über die ethischen Fragen der Gentechnik wirklich fit machen möchte:
"Ich versuche, möglichst sachlich zu informieren, und ich möchte meine Schüler in den Stand setzen, ein Urteil zu bilden und sich selber zu entscheiden. Wobei ich sagen muss, dass ich selber sehr, sehr skeptisch bin und große Risiken sehe."