Die Frauen absolvieren ein dreimonatiges Praktikum in einer politischen Institution, bekommen Schulungen in Präsentation oder Führungsstil – und das Wichtigste: Sie stehen im ständigen Austausch mit einer persönlichen Mentorin, einer Frau also, die sich im politische Haifischbecken durchgesetzt hat. Für die Teilnehmerinnen ist gerade Halbzeit – eine gute Gelegenheit für eine erste Bilanz:
Manchmal sind das so ganz kleine Dinge, die ich mir abgucken kann. Dass ich so sehe, wie sie gezielt, mit Humor, eine ganze Gesprächssituation entspannen kann. Da gibt es eine Menge, bei dem ich immer wieder das Gefühl habe: das muss ich mir merken, davon kann ich auch profitieren.
Was ich hochinteressant fand, war: Sie bleibt einfach sie selber. Fachliche Kompetenz ist Grundbaustein, aber dann ist ganz wichtig dieses selber sein, natürlich sein, nicht verkrampfen. Und dadurch hat man ein unheimlich souveränes Auftreten.
Manuela Möller, Julia Rohe und Angela Borgwardt sprechen über ihre Mentorinnen. Auch Silke van Doorn nimmt an dem Programm der EAF teil, seit Anfang Juli arbeitet sie bei der SPD-Politikerin Christel Riemann-Hanewinkel, der Vorsitzenden des Familienausschusses im Bundestag. Für Silke sind Beruf und Politik gleichermaßen wichtig: Die 36jährige Theologin, die selbst sei zwanzig Jahren der SPD angehört, beginnt im September ihre Ausbildung zur Pfarrerin, kann sich aber später auch eine politische Karriere vorstellen:
Mit dem Programm der EAF und diesem Programm „Women for Public Leadership“ habe ich die Möglichkeit, reinzuschnuppern und konkret zu sehen: Wie arbeitet eine Politikerin in dem Bereich, der mir wichtig ist? Wie hat sie es persönlich einfach durchgesetzt, an diese Stelle zu kommen? Wie hat sie es mit ihrer Familie vereinbart? Und was bewirke ich eigentlich in diesen politischen Bereichen? Kann ich da wirklich etwas anstoßen? Ist es wirklich etwas, um Gesellschaft positiv zu verändern? Denn das ist das, was für mich hinter politischer Arbeit steht.
Alle Teilnehmerinnen haben eins gemeinsam: Es würde sie reizen, ein politisches Amt zu bekleiden oder eine Führungsaufgabe in einer politischen Institution zu übernehmen. Politisches, gesellschaftliches oder soziales Engagement – das ist Voraussetzung für die Aufnahme in das Mentorinnen-Programm. Die unmittelbare Nähe zu ihrer Mentorin sehen die Teilnehmerinnen, die Mentees, als einmalige Chance, sich etwas von den Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Kniffen und vom Stil einer Frau in verantwortungsvoller Position abzugucken. An den Schalthebeln der Macht in Politik und Wirtschaft sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Angela Borgwardt, Mentee bei der Leiterin der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Melanie Piepenschneider, erklärt das so:
Viele Frauen neigen dazu, sich inhaltlich kompetent immer stärker zu machen, sich weiter zu bilden, aber völlig vernachlässigen, sich in Strukturen zurecht zu finden. Da geht es nicht immer nur um Kompetenz, sondern auch darum: Wie kann ich mich durchsetzen, wie kann ich an bestimmte Positionen überhaupt gelangen?
Mit Programmen wie „Women for Public Leadership“ will die EAP erreichen, dass mehr Frauen in Entscheidungsfunktionen gelangen. In begleitenden Seminaren werden Führungstechniken und kommunikative Fähigkeiten trainiert. Geschäftsführerin Helga Lukoschat:
Insgesamt glaube ich, ist es wichtig, sie an ihrem Selbstbewusstsein zu packen. Wenn sie jung sind, wenn sie etwas in der Welt erreichen wollen, wollen wir ihnen ja nicht erzählen, wie schrecklich benachteiligt die Frauen sind, sondern sie eher in ihren Stärken unterstützen, ihnen sagen: Macht Netzwerke, verfolgt Eure Ziele, guckt, wie es andere Frauen geschafft haben. Überlegt Euch, was muss ich auch gesellschaftlich an Rahmenbedingungen ändern, damit eben Vereinbarkeit von Beruf und Familie kein Karrierekiller mehr wird in Deutschland.
Mit dem Knüpfen von Netzwerken haben zwei Teilnehmerinnen bereits begonnen. Manuela Möller arbeitet bei der Geschäftsführerin der Hilfsorganisation CARE, ihre Kollegin Ulrike Propach bei der Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann. Manuela Möller:
Die Stadt Bonn hat La Paz in Bolivien als Partnerstadt. Und wir beide haben uns überlegt, wie wir Bonn und CARE zusammenbringen können, dass Bonn über CARE ein Projekt in Bolivien macht. Und das ist sehr begrüßt worden von meiner Mentorin, und die hat mir das dann auch übergeben, mit Bolivien zu telefonieren, und Projekt-Unterlagen zusammenzustellen. Und so fängt dieses Netzwerken auch schon ganz früh an.
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Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft
Manchmal sind das so ganz kleine Dinge, die ich mir abgucken kann. Dass ich so sehe, wie sie gezielt, mit Humor, eine ganze Gesprächssituation entspannen kann. Da gibt es eine Menge, bei dem ich immer wieder das Gefühl habe: das muss ich mir merken, davon kann ich auch profitieren.
Was ich hochinteressant fand, war: Sie bleibt einfach sie selber. Fachliche Kompetenz ist Grundbaustein, aber dann ist ganz wichtig dieses selber sein, natürlich sein, nicht verkrampfen. Und dadurch hat man ein unheimlich souveränes Auftreten.
Manuela Möller, Julia Rohe und Angela Borgwardt sprechen über ihre Mentorinnen. Auch Silke van Doorn nimmt an dem Programm der EAF teil, seit Anfang Juli arbeitet sie bei der SPD-Politikerin Christel Riemann-Hanewinkel, der Vorsitzenden des Familienausschusses im Bundestag. Für Silke sind Beruf und Politik gleichermaßen wichtig: Die 36jährige Theologin, die selbst sei zwanzig Jahren der SPD angehört, beginnt im September ihre Ausbildung zur Pfarrerin, kann sich aber später auch eine politische Karriere vorstellen:
Mit dem Programm der EAF und diesem Programm „Women for Public Leadership“ habe ich die Möglichkeit, reinzuschnuppern und konkret zu sehen: Wie arbeitet eine Politikerin in dem Bereich, der mir wichtig ist? Wie hat sie es persönlich einfach durchgesetzt, an diese Stelle zu kommen? Wie hat sie es mit ihrer Familie vereinbart? Und was bewirke ich eigentlich in diesen politischen Bereichen? Kann ich da wirklich etwas anstoßen? Ist es wirklich etwas, um Gesellschaft positiv zu verändern? Denn das ist das, was für mich hinter politischer Arbeit steht.
Alle Teilnehmerinnen haben eins gemeinsam: Es würde sie reizen, ein politisches Amt zu bekleiden oder eine Führungsaufgabe in einer politischen Institution zu übernehmen. Politisches, gesellschaftliches oder soziales Engagement – das ist Voraussetzung für die Aufnahme in das Mentorinnen-Programm. Die unmittelbare Nähe zu ihrer Mentorin sehen die Teilnehmerinnen, die Mentees, als einmalige Chance, sich etwas von den Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Kniffen und vom Stil einer Frau in verantwortungsvoller Position abzugucken. An den Schalthebeln der Macht in Politik und Wirtschaft sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Angela Borgwardt, Mentee bei der Leiterin der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Melanie Piepenschneider, erklärt das so:
Viele Frauen neigen dazu, sich inhaltlich kompetent immer stärker zu machen, sich weiter zu bilden, aber völlig vernachlässigen, sich in Strukturen zurecht zu finden. Da geht es nicht immer nur um Kompetenz, sondern auch darum: Wie kann ich mich durchsetzen, wie kann ich an bestimmte Positionen überhaupt gelangen?
Mit Programmen wie „Women for Public Leadership“ will die EAP erreichen, dass mehr Frauen in Entscheidungsfunktionen gelangen. In begleitenden Seminaren werden Führungstechniken und kommunikative Fähigkeiten trainiert. Geschäftsführerin Helga Lukoschat:
Insgesamt glaube ich, ist es wichtig, sie an ihrem Selbstbewusstsein zu packen. Wenn sie jung sind, wenn sie etwas in der Welt erreichen wollen, wollen wir ihnen ja nicht erzählen, wie schrecklich benachteiligt die Frauen sind, sondern sie eher in ihren Stärken unterstützen, ihnen sagen: Macht Netzwerke, verfolgt Eure Ziele, guckt, wie es andere Frauen geschafft haben. Überlegt Euch, was muss ich auch gesellschaftlich an Rahmenbedingungen ändern, damit eben Vereinbarkeit von Beruf und Familie kein Karrierekiller mehr wird in Deutschland.
Mit dem Knüpfen von Netzwerken haben zwei Teilnehmerinnen bereits begonnen. Manuela Möller arbeitet bei der Geschäftsführerin der Hilfsorganisation CARE, ihre Kollegin Ulrike Propach bei der Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann. Manuela Möller:
Die Stadt Bonn hat La Paz in Bolivien als Partnerstadt. Und wir beide haben uns überlegt, wie wir Bonn und CARE zusammenbringen können, dass Bonn über CARE ein Projekt in Bolivien macht. Und das ist sehr begrüßt worden von meiner Mentorin, und die hat mir das dann auch übergeben, mit Bolivien zu telefonieren, und Projekt-Unterlagen zusammenzustellen. Und so fängt dieses Netzwerken auch schon ganz früh an.
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