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In memoriam Gideon Klein
Torso eines Lebens

Als Pianist und Komponist hatte Gideon Klein eine glänzende Karriere vor sich. Der Sohn tschechischer Juden starb allerdings 1945 im KZ Auschwitz. Zu seinem 100. Geburtstag fragte der Berliner Förderverein "musica reanimata" mit zwei Veranstaltungstagen Ende 2019 nach Kleins Vermächtnis.

Am Mikrofon: Georg Beck |
    Der Komponist Gideon Klein liest in einer Partitur
    Der Komponist Gideon Klein (1919-1945) (Jüdisches Museum Prag)
    Mit fünfzehn Jahren hatte Gideon Klein zu komponieren begonnen, nach dem Klavierexamen schrieb er sich zum Kompositionsstudium bei Alois Haba ein – dann kam die Deutsche Wehrmacht nach Prag.
    Im KZ Theresienstadt begann für Klein ein neuer Lebensabschnitt. Er musizierte und komponierte, wurde zu einer Zentralfigur des musikalischen Lebens im Lager. Mit der Deportation nach Auschwitz begann das Vergessen. Sein Todestag fällt mit dem Tag der Befreiung des Lagers zusammen.
    Erst nach der Samtenen Revolution 1989 kam in Prag wieder die Rede auf ihn. Man begann nach und nach, sein knappes Oeuvre zu entdecken. Anlässlich des 100sten Geburtstags Mitte Dezember 2019 ehrte ihn ein internationales Symposium mit kammermusikalischen Aufführungen - veranstaltet vom Berliner Förderverein "musica reanimata" in Kooperation mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz.
    Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung 30 Tage lang in unserer Mediathek.