Archäologie
In Troja tranken die Leute Wein – deutschen Forschern gelingt chemischer Nachweis

Einem Archäologen-Team aus Deutschland ist nach eigenen Angaben erstmals der chemische Nachweis gelungen, dass in der antiken Stadt Troja tatsächlich Wein getrunken wurde. Außerdem fanden die Forschenden der Universitäten Tübingen, Bonn und Jena heraus, „dass auch einfache Leute in Troja Wein tranken – nicht nur Angehörige der Elite“, wie die Forscher mitteilten.

    Das Holzpferd von Troja ist im gleißenden Sonnenuntergangslicht zu sehen.
    In Troja, das in der heutigen Türkei liegt, wurde ein großes Holzpferd in Erinnerung an die antike Sage aufgestellt. (imago images / Panthermedia)
    Dass in Troja Wein getrunken wurde, hatte schon der Entdecker der legendären Siedlungs- und Festungsanlage, der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann (1822-1890), im 19. Jahrhundert vermutet. Den Beweis lieferten nun die Untersuchungen antiker Trinkgefäße – sogenannter Depas-Becher. Sie wiesen Reste von Bernstein- und Pyruvatsäure auf. Diese Säuren entstehen erst, wenn Traubensaft fermentiert.
    Der Depas-Becher ist ein zwölf bis vierzig Zentimeter hohes, schlankes Trinkgefäß aus Ton mit zwei Henkeln und spitz zulaufendem Ende. Über hundert solcher Becher seien bis heute allein in Troja (türkisch: Hisarlik) für den Zeitraum von 2500 bis 2000 vor Christus gefunden worden.
    Diese Nachricht wurde am 28.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.