Vor dem Hintergrund der angespannten Situation zwischen Indien und Pakistan wird nun auf den nächsten Schritt der indischen Regierung gewartet. Während Pakistan einen Dialog angeboten hat, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, wächst der Druck auf Indiens Premierminister Narandra Modi, Vergeltung zu üben. Auf den Straßen in Delhi stehen die Menschen an den Zeitungskiosken und diskutieren darüber, wie es weiter gehen sollte:
Vinod Kumar Singh: "Die Pakistaner haben einen großen Fehler gemacht. Das hätten sie nicht tun dürfen, denn deren militärische Schlagkraft ist nichts gegen die unsere. Das hätten sie bedenken sollen, bevor sie Schritte unternehmen, die zu einem Krieg führen."
In einem kleinen Straßencafe ist die mehrheitliche Meinung, Indien sollte mit Härte auf den Abschuss der Kampfflugzeuge reagieren:
Sanjay Singh: "Die indische Regierung sollte den Pakistanern eine starke Antwort verpassen und sie zwingen, unseren Piloten sofort freizulassen."
Stimmung in sozialen Netzwerken aufgeheizt
Die Stimmung wird in den sozialen Netzwerken und in den Medien der beiden Länder aufgeheizt. Die Presse in Indien, aber auch in Pakistan, trage zu einer weiteren Eskalation bei, sagte Hartosh Singh, vom indischen Magazin für politische Kultur "Caravan":
"Alles, was passiert, wird in den Medien transportiert. Aber die Medien hier bei uns arbeiten nicht nach grundlegenden journalistischen Prinzipien, dass sie die Angaben kritisch hinterfragen. Sie agieren als Propaganda-Instrument der jeweiligen Regierung. Und das führt dazu, dass so eine gefährliche Stimmung in der Bevölkerung entsteht und der gesunde Menschenverstand verloren geht auf beiden Seiten. Aber hier stehen sich zwei Atommächte gegenüber und eine militärische Konfrontation kann schnell eskalieren."
Kleine Gefechte an der Grenzlinie in Kaschmir
An der Grenzlinie in Kaschmir gab es auch heute wieder Schusswechsel. Nach Angaben der indischen Streitkräfte
dauerte das Feuergefecht gut eine Stunde. Es sei aber weniger heftig als der schwere Artilleriebeschuss gestern gewesen. Auch ein pakistanischer Regierungsvertreter sprach von nur kleinen Gefechten.
dauerte das Feuergefecht gut eine Stunde. Es sei aber weniger heftig als der schwere Artilleriebeschuss gestern gewesen. Auch ein pakistanischer Regierungsvertreter sprach von nur kleinen Gefechten.
Viele Bewohner der Grenzdörfer entlang der sogenannten Line-of-Control haben ihre Häuser inzwischen verlassen. Das gesamte Gebiet auf der pakistanischen Seite sei in Alarmbereitschaft versetzt worden, hieß es. Es wird offenbar mit einer militärischen Antwort Indiens auf den Abschuss von zwei Kampfflugzeugen durch die pakistanische Luftwaffe gerechnet.
Wegen der Schließung des Luftraums über Pakistan und dem Norden Indiens, ist auch der internationale Flugverkehr von der Krise betroffen. Einige internationale Fluggesellschaften haben ihre Flüge von Süd- und Südostasien nach Europa eingestellt oder weiträumig umgeleitet.