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Vorwürfe sexueller Belästigung
Indonesien darf keine Miss-Universe-Wahl ausrichten

Indonesien darf nach Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung der Teilnehmerinnen keine Wahl zur Miss Universe mehr ausrichten.

    Rikkie Kolle, Miss Netherlands 2023, steht vor dem Logo des Miss-Universe-Wettbewerbs.
    Der Wettbewerb um die Miss Universe wurde 1952 von dem US-Textilunternehmen Pacific Mills gegründet. (Evert Elzinga/IMAGO/ANP)
    Mehrere Frauen hatten schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren der indonesischen Miss-Universe-Wahl erhoben. Alle 30 Finalistinnen seien vor der Krönungszeremonie in Jakarta Anfang August unerwartet aufgefordert worden, ihre Körper auf Narben und Cellulite untersuchen zu lassen. Nach Angaben eines Anwalts wurden fünf Frauen dabei fotografiert. Ein Polizeisprecher teilte mit, dass die Beschwerde untersucht werde.
    Die in den USA ansässige Miss-Universe-Organisation teilte im Onlinedienst X mit, es sei klar geworden, dass der Ableger des Schönheitswettbewerbs in dem asiatischen Land nicht "unseren Markenstandards, unserer Ethik oder unseren Erwartungen" entspreche. Weil der indonesische Ableger der Miss-Wahl auch die Rechte an der Wahl in Malaysia halte, werde der Schönheitswettbewerb auch dort nicht mehr ausgetragen. Die Direktorin der indonesischen Miss-Wahl, Poppy Capella, wies auf Instagram jegliche Beteiligung an den Körperuntersuchungen zurück.
    Den Wettbewerb in Indonesien hatte die Niederländerin Fabienne Nicole Groeneveld gewonnen. Sie darf trotz der Beendigung der Zusammenarbeit mit Indonesien im Finale um die Miss Universe im November im zentralamerikanischen El Salvador antreten.