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Indonesien
IS bekennt sich zu Anschlag in Jakarta

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag in Jakarta bekannt, die indonesische Polizei bestätigte einen Zusammenhang. Sieben Menschen starben, unter den Verletzten befindet sich auch ein deutscher Staatsbürger.

    Der Anschlagsort in Jakarta
    Der Anschlagsort in Jakarta (dpa / picture-alliance / Roni Bintang)
    "Dieses Netzwerk hat Verbindungen zum IS", sagte der Polizeichef der Millionenmetropole, Tito Karnavian. "Der IS hat Zellen in Südostasien, auch in Indonesien." Fünf Attentäter griffen am Morgen im Zentrum ein Café und andere Ziele nahe einem Einkaufszentrum an. Zwei Täter sprengten sich nach Polizeiangaben in die Luft und töteten dabei zwei Zivilisten. Die anderen drei Terroristen wurden bei einer Schießerei mit der Polizei getötet.
    Bei dem Anschlag wurde nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch ein Deutscher verletzt. "Die deutsche Botschaft in Jakarta steht mit den örtlichen Behörden in engstem Kontakt, um weitere belastbare Angaben zu erhalten", erklärte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Berlin. In seinen Reisehinweisen forderte das Ministerium alle Deutschen auf, die Innenstadt Jakartas vorerst zu meiden.
    Genauer Ablauf noch unklar
    Um wen es sich bei den getöteten Zivilisten handelt, ist derzeit noch unklar. Ein niederländischer UNO-Mitarbeiter sei bei den Angriffen schwer verletzt worden, bestätigte das Außenministerium in Den Haag. Die bisherigen Berichte stimmen nicht überein, in einigen war auch von einer Geiselnahme die Rede.
    Die Angreifer hatten vor allem Ziele ausgewählt, die in einem Viertel Jakartas liegen, in dem es ein Einkaufszentrum mit vielen westlichen Geschäften, Luxushotels und auch Büros der Vereinten Nationen gibt. Auf Twitter kursiert ein Video, das den Moment des Anschlags vor dem Einkaufzentrum zeigen soll - aufgenommen von einem gegenüberliegenden Wohnhaus.
    Präsident Widodo: "Lassen uns nicht in die Knie zwingen"
    Indonesiens Präsident Joko Widodo sprach von einem Terrorangriff. Er verurteilte die Anschläge und rief die Öffentlichkeit dazu auf, Ruhe zu bewahren. "Wir werden uns nicht von diesen Terroranschlägen in die Knie zwingen lassen", sagte er im Fernsehen.
    Die indonesische Poliezi präsentierte Waffen, die die Terroristen bei sich gehabt haben sollen.
    Die indonesische Poliezi präsentierte Waffen, die die Terroristen bei sich gehabt haben sollen. (dpa / picture-alliance / Str)
    Indonesien in Südostasien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Rund 90 Prozent der 250 Millionen Einwohner sind Muslime. In den Jahren 2000 bis 2009 war das Land Ziel mehrerer schwerer Anschläge. So zum Beispiel auf der bei Urlaubern beliebte Insel Bali. Erst vor wenigen Wochen hatte Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen in Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt.
    (kr/pr/stfr)