Archiv

Indonesien
Polizei sucht nach Helfern der Attentäter

Einen Tag nach dem Anschlag in Jakarta läuft die Fahndung nach den Hintermännern. Die Polizei nahm zwar drei Verdächtige fest. Wenig später sagte aber ein Behördensprecher, die Männer hätten nichts mit dem Anschlag zu tun. Hinter der Tat soll die Terrormiliz IS stecken.

    Ein schwer bewaffneter Polizist in Jakarta.
    In Jakarta gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. (dpa-news / AP / Tatan Syuflana)
    Die Polizei führte landesweit Razzien durch, um die Hintermänner zu fassen. Dabei wurden drei Männer festgenommen. Sie kamen wenig später aber wieder frei. Gegen sie werde wegen Erpressung ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe aber keine Anhaltspunkte, die sie mit den Attentätern vom Donnerstag in Verbindung gewesen seien.
    Fünf Attentäter hatten im Zentrum der indonesischen Hauptstadt ein Café und eine Polizeistation überfallen. Zwei Passanten kamen ums Leben, ebenso die fünf Attentäter. 20 Menschen wurden verletzt. Aus Angst vor weiteren Anschlägen gelten laut Polizei erhöhte Sicherheitsvorkehrungen an Regierungsgebäuden, Botschaften und Einkaufszentren. Die Gegend rund um den Tatort blieb abgesperrt. Viele Menschen legten in der Nähe als Zeichen der Anteilnahme Blumen nieder.
    Blumengestecke zum Gedenken an den Anschlag in Jakarta.
    Blumengestecke zum Gedenken an den Anschlag in Jakarta. (picture alliance / EPA / Roni-Bintang)
    IS bekennt sich zu den Anschlägen
    Die Terrormiliz IS bekannte sich zu der Tat. Die Polizei bestätigte, dass der IS verantwortlich sei. Als Drahtzieher identifizierte sie den indonesischen Extremisten Bahrun Naim. Er soll sich derzeit in der syrischen IS-Hochburg Rakka aufhalten. Naim hatte die Terroranschläge in Paris in November in sozialen Medien gerühmt und versucht, seine Landsleute zu ähnlichen Attacken anzustacheln.
    Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die Tat und lobte, dass die Polizei binnen weniger Minuten am Tatort gewesen sei und Passanten in Sicherheit gebracht habe. Angesichts der jüngsten Terrorattacken in verschiedenen Weltregionen seien die Mitglieder des Sicherheitsrats tief besorgt über die andauernde Bedrohung des Friedens durch den IS und andere Extremisten, hieß es zudem.
    (hba/fwa)