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Indonesien
Sieben Tote bei Angriffen in Jakarta

In der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind bei einem Terroranschlag mindestens sieben Menschen getötet worden. Am Morgen hatten bewaffnete Täter nahe eines Einkaufszentrums mehrere Sprengsätze gezündet. Bei fünf der Toten soll es sich um Angreifer handeln. Die Polizei hat ihren Einsatz mittlerweile beendet.

    Spezialeinsatzkräfte der indonesischen Polizei sind nach Anschlägen am 14.01.2016 in Jakarta im Einsatz.
    Spezialeinsatzkräfte der indonesischen Polizei sind nach Anschlägen am 14.01.2016 in Jakarta im Einsatz. (picture alliance / dpa / Roni Bintang)
    Neben den fünf Terroristen sind bei den Anschlägen in Jakarta auch zwei Zivilisten getötet worden. Um wen es sich handelt, ist derzeit noch unklar. Ein niederländischer UNO-Mitarbeiter sei bei den Angriffen schwer verletzt worden, bestätigte das Außenministerium in Den Haag.
    Die Angreifer hatten vor allem Ziele ausgewählt, die in einem Viertel Jakartas liegen, in dem es ein Einkaufszentrum mit vielen westlichen Geschäften, Luxushotels und auch Büros der Vereinten Nationen gibt. Augenzeugen berichteten, einige Angreifer seien Selbstmordattentäter gewesen und hätten sich in die Luft gesprengt. Andere Bewaffnete hatten sich Schießereien mit der Polizei geliefert. Der genaue Ablauf der Taten ist noch undurchsichtig.
    Indonesische Polizisten nehmen Deckung hinter einem Auto in der Hauptstadt Jakarta.
    Indonesische Polizisten nehmen Deckung hinter einem Auto in der Hauptstadt Jakarta. (Afp / Bay Ismoyo)
    Auf Twitter kursiert ein Video, das den Moment des Anschlags vor dem Einkaufzentrum zeigt - aufgenommen von einem gegenüberliegenden Wohnhaus.
    Berichte, wonach die Angreifer in dem Einkaufszentrum Geiseln genommen hätten, bestätigten sich nicht. Die Polizei hatte zudem vor flüchtigen Tätern gewarnt und fahndet nach ihnen.
    Indonesiens Präsident Joko Widodo sprach von einem Terrorangriff. Er verurteilte die Anschläge und rief die Öffentlichkeit dazu auf, Ruhe zu bewahren.
    Das deutsche Auswärtige Amt forderte Touristen dazu auf, den Innenstadtbereich Jakartas vorerst zu meiden. Nach ersten Erkenntnissen seien keine Deutschen unter den Opfern.
    Wer hinter den Anschlägen steckt, ist unklar. Ein Polizeisprecher sagte, die Terroristen hätten versucht, die Angriffe von Paris zu imitieren und stünden mit der Miliz IS in Verbindung. Der Chef des Nationalen Sicherheitsbüros sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es handele sich definitiv um einen Terroranschlag. Für eine Beteiligung der Terrormiliz IS gebe es bisher allerdings keine Hinweise.
    Erst vor wenigen Wochen hatte Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen in Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt. Rund 90 Prozent der 250 Millionen Einwohner sind Muslime. In den Jahren 2000 bis 2009 war das Land Ziel mehrerer schwerer Anschläge.
    (kr/pr/stfr)