Energie
Industriemanager will Atomkraft in Deutschland

Der Vorstandsvorsitzende des Leverkusener Chemiekonzerns Covestro ,Steilemann, hat eine Wiederinbetriebnahme der stillgelegten deutschen Atomkraftwerke gefordert.

28.01.2024
    Das Logo der Bayer Tochter Covestro
    Covestro-Manager plädiert für den Einsatz der Atomenergie. (dpa / picture alliance / Oliver Berg)
    Wenn der politische Wille da wäre, würden mindestens drei, vielleicht sogar sechs Kraftwerke wieder ans Netz kommen, sagte Steilemann dem Kölner Stadt-Anzeiger. Zur Begründung verwies er auf zuletzt stark gestiegene Strompreise. Nach Ansicht von Steilemann wird über die Frage der Atomenergie in Deutschland eine ideologisch verhärtete Diskussion geführt. Er warf der Bundesregierung handwerklich schlechte Arbeit vor, indem sie erst das Angebot verknappe und sich dann wundere, dass die Preise stiegen. Der Covestro-Manager plädierte dafür, die verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland solange laufen zu lassen, bis der Ausbau der Erneuerbaren zu einer Absenkung der Stromkosten führt.
    Die Debatte um eine Wiedereinführung der Atomenergie wird in Deutschland kontrovers geführt. Auch der Wirtschaftsflügel der Union dringt auf einen weiteren Einsatz der Kernenergie. Für den Bundesverband der Deutschen Industrie ist die Atomenergie derzeit indes kein Thema. Angesichts der hohen Stromkosten forderte der BDI aber Subventionen in Form eines sogenannten Industriestrompreises sowie eine Strategie für Gaskraftwerke, die später auch mit Wasserstoff betrieben werden können.
    Diese Nachricht wurde am 28.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.