Die Ölpreise sind wieder etwas gesunken, und das macht sich in der Inflationsrate bemerkbar: Die lag im März bei 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit bestätigte das Statistische Bundesamt seine Schätzung von Ende März. Im Februar war die Inflationsrate wegen höherer Energie- und Nahrungsmittelpreise noch um 2,2 Prozent gestiegen - das war der höchste Wert seit Mitte 2012.
Die Preise für Heizöl gingen im März um 4,2 Prozent gegenüber Februar zurück, für Benzin zahlte man im Schnitt 2,2 Prozent weniger. Und Nahrungsmittel waren 1,4 Prozent billiger.
EZB-Präsident Draghi hält an seinen Kurs fest
Im laufenden Jahr dürfte sich die Preissteigerung um den aktuellen Wert bewegen, schätzt Michael Holstein, Leiter Volkswirtschaft der DZ-Bank:
"Die Inflationsrate wird in diesem Jahr ganz bestimmt ein Stück höher liegen als in den letzten beiden Jahren, wo sie ja sehr niedrig war. Wir rechnen jetzt mit rund eineinhalb Prozent. Und das ist natürlich schon eine gewisse Belastung für die Einkommen der privaten Haushalte, die real eben etwas weniger stark steigen. Und das liegt auch daran, dass wir nach wie vor eine sehr moderate Lohnentwicklung haben.
Und Sparen lohnt sich immer noch nicht. Im Gegenteil: Je höher die Inflationsrate steigt, desto weniger bleibt real auf dem Sparkonto, solange die Zinsen so niedrig sind. Auch deshalb war in den vergangenen Wochen der Druck auf die Europäische Zentralbank gestiegen, sie möge allmählich ihre lockere Geldpolitik beenden, denn die Preissteigerung liege ja schon wieder bei nahe zwei Prozent, so wie die EZB das anstrebt. Doch deren Präsident Mario Draghi will verhindern, dass die leichte Konjunkturerholung abgewürgt wird. Deshalb verteidigte er vor einer Woche seinen Kurs, auch unter Verweis auf die stark schwankenden Ölpreise: Ohne die läge etwa die aktuelle deutsche Inflationsrate nur bei einem Prozent.
Und Sparen lohnt sich immer noch nicht. Im Gegenteil: Je höher die Inflationsrate steigt, desto weniger bleibt real auf dem Sparkonto, solange die Zinsen so niedrig sind. Auch deshalb war in den vergangenen Wochen der Druck auf die Europäische Zentralbank gestiegen, sie möge allmählich ihre lockere Geldpolitik beenden, denn die Preissteigerung liege ja schon wieder bei nahe zwei Prozent, so wie die EZB das anstrebt. Doch deren Präsident Mario Draghi will verhindern, dass die leichte Konjunkturerholung abgewürgt wird. Deshalb verteidigte er vor einer Woche seinen Kurs, auch unter Verweis auf die stark schwankenden Ölpreise: Ohne die läge etwa die aktuelle deutsche Inflationsrate nur bei einem Prozent.
Die Akteure an den Finanzmärkten hören genau hin
"Eine weitere Unterstützung der Nachfrage bleibt der Schlüssel. Wir sind noch nicht in der Phase, wo die Inflationsdynamik ohne geldpolitische Unterstützung auskommt. Die Erholung der Inflation hängt immer noch von den sehr günstigen Finanzierungskonditionen für Unternehmen und Haushalte ab. Das wiederum hängt zum wesentlichen Teil von einer stützenden Geldpolitik ab, die wir heute haben. Dementsprechend enthalten unsere Inflationsprojektionen noch einen wesentlichen Beitrag der Geldpolitik für die nächsten beiden Jahre."
Auch wenn also so bald noch nicht mit einer Zinserhöhung zu rechnen ist – die Akteure an den Finanzmärkten werden genau hinhören, was die Notenbank ihnen zu sagen hat, glaubt Gabriele Widmann, Volkswirtin der Dekabank:
Auch wenn also so bald noch nicht mit einer Zinserhöhung zu rechnen ist – die Akteure an den Finanzmärkten werden genau hinhören, was die Notenbank ihnen zu sagen hat, glaubt Gabriele Widmann, Volkswirtin der Dekabank:
"Sobald da die ersten Signale kommen: Wir werden irgendwann auf die Bremse treten - heißt das: Irgendwann steigen die Zinsen, und wo Zinsen steigen, wird Konjunktur langsamer, und das wissen alle Finanzmarktakteure, das kommt irgendwann, und da passt man jetzt schon ein bisschen auf."