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Ingenieure, Poeten und 2500 neue Tierarten

Der Baikalsee ist nicht nur der tiefste, größte und älteste See der Erde, er beherbergt auch die meisten endemischen Tierarten. 2500 Spezies, die nur im Baikalsee zu finden sind, haben die Biologen derzeit auf Ihrer Liste, Tendenz steigend. Erstaunlicherweise hat sich diese Vielfalt in verhältnismäßig kurzer Zeit entwickelt. Nur 3 Millionen Jahre alt sind die meisten Tiere, und das, obwohl der See zehnmal älter ist. Erklärungen für dieses einzigartige Labor der Evolution erhofft man sich von der modernen Molekularbiologie. Sorge bereitet den Biologen die Erhaltung der Artenvielfalt im See. Immer wieder gibt es Berichte über dramatische Schadstoffbelastungen. In der Kritik steht insbesondere eine Papierfabrik im Süden des Sees. Wissenschaftler und Umweltgruppen streiten sich hier um Grenzwerte und Emissionen. Fest steht, am Baikalsee haben Naturschutz und Naturwissenschaft noch einen weiten Weg vor sich.

Jan Lublinski und Uta Heuser |