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Inhaftierte Journalisten
Postkarten für die Pressefreiheit

Erreichen werden die Postkarten ihre Adressaten wohl nicht - dennoch dürfte von der Solidaritätsaktion türkischer Journalisten Symbolwirkung ausgehen. Profitieren sollen ihre inhaftierten Kollegen, unter ihnen auch der deutsch-türkische Korrespondent Deniz Yücel.

    Vor dem Gebäude der türkischen Zeitung "Zaman" hält ein Mann beide Arme in die Luft, die mit Handschellen aneinander gekettet sind. Am Gebäude ist eine türkische Flagge zu sehen.
    Unter den Hashtags #FreePress und #GazetecilereOzgurluk läuft die Aktion für die inhaftierten Journalisten. (picture alliance/dpa/Sedat Suna)
    Seit dem Mittag werden unter den Hashtags #FreePress und #GazetecilereOzgurluk Adressen samt Zellennummer der Betroffenen verbreitet, zusammen mit Postkartenmotiven und der Bitte, diese auszudrucken und an die genannte Anschrift zu schicken. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" und der Autorenverband PEN unterstützen die Idee. Im Mittelpunkt stehen zwölf Gefangene, unter ihnen der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel, der Herausgeber der türkischen Zeitung "Cumhuriyet", Bülent Utku, ebenso wie der neue Chefredakteur der Zeitung, Murat Sabuncu. Sie zählen zu den bekanntesten Journalisten der Türkei.
    Dass die Karten die inhaftierten Journalisten erreichen werden, ist unwahrscheinlich: Sie dürfen - anders als fast alle anderen Gefangenen im türkischen Strafvollzug - keine Post empfangen. Der Grünen-Politiker Daniel Mack zieht deshalb einen größeren Rahmen und verweist auf eine Statistik der Organisation "Reporter ohne Grenzen":
    Auch die Initiatoren aus der Türkei betrachten ihre Aktion vor allem als symbolische Unterstützung. Man wolle vor allem auf die bedrohte Pressefreiheit im Land aufmerksam machen. In der Türkei sitzen zurzeit mehr als 150 Reporter in Haft.
    (kb/jcs)