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Initiative "Big Beautiful Buildings"
Architektur mit Mut und Fortschrittsglauben

Groß und mächtig: Gebäude aus den 50er- bis 70er-Jahren, wie das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, werden mit dem Prädikat "Big Beautiful Buildings" ausgezeichnet. Der Architektur wurde damals "eine große gesellschaftswirksame Kraft zugetraut", sagte der Mitinitiator Tim Rieniets im Dlf.

Tim Rieniets im Corsogespräch mit Anja Buchmann |
    Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen
    Eines der Big Beautiful Buildings: Das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen (Tania Reinicke)
    Einige sind mit viel Beton oder Stahlbeton gebaut, andere mit großen Glasflächen - Gebäude aus den 1950er- bis 70er-Jahren, wie das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, das Audimax der Ruhruniversität Bochum, die Grugahalle Essen oder der Florianturm in Dortmund: Und all diese Gebäude gehören zu den "Big Beautiful Buildings".
    Europäisches Kulturerbejahr 2018
    Ein Projekt, das im Rahmen des europäischen Kulturerbejahrs 2018 ins Leben gerufen wurde. Initiiert wurde das Ganze unter anderem von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW und der Technischen Universität Dortmund. Brutalismus, Strukturalismus und organisches Bauen zeigen sich hier - allerdings gehe es weniger um den einzelnen Stil, als vielmehr darum, dass die Architekten in der Zeit des Wirtschaftsbooms großen "Mut und Fortschrittsglauben gezeigt haben", so Tim Rieniets, Geschäftsführer von StadtBauKultur NRW, im Deutschlandfunk.
    Tim Rieniets, Geschäftsführer StadtBauKultur NRW
    Tim Rieniets, Geschäftsführer StadtBauKultur NRW (Cristóbal Márquez)
    Auch wenn nicht alle Gebäude auf den ersten Blick als "schön" bezeichnet werden, viele Bauwerke signalisieren in Funktion und Architektursprache, dass sie sich der jungen, demokratischen Gesellschaft öffnen wollen. Außerdem zeige die Architekturgeschichte, dass die Kinder und Enkelkinder immer schon "das bauliche Erbe ihrer Eltern erst einmal diskreditiert haben", sagte Tim Rieniets.
    Ruhr Universität Bochum, Audimax
    Ruhr Universität Bochum, Audimax (Mia Trautmann)
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.