"Ich finde es gut an der Schule, dass jeder versucht, auf jeden Rücksicht zu nehmen, auch wenn es nicht immer einfach ist. Ist halt manchmal anstrengend, aber es zahlt sich auch aus nach einer Zeit."
"Das Wichtigste ist halt ja auch die Rücksicht, aber damit lernt man auch schon fürs spätere Leben, weil es wird immer Leute geben, die man nicht leiden kann, und damit lernt man das halt. Und das ist halt das Positive daran, dass man dann auch mal schnell Hilfe kriegt, und man kann die anderen auch unterstützen. Und das ist ein gutes Gefühl."
"Das Wichtigste ist halt ja auch die Rücksicht, aber damit lernt man auch schon fürs spätere Leben, weil es wird immer Leute geben, die man nicht leiden kann, und damit lernt man das halt. Und das ist halt das Positive daran, dass man dann auch mal schnell Hilfe kriegt, und man kann die anderen auch unterstützen. Und das ist ein gutes Gefühl."
Stunden können auch doppelt besetzt werden
Matheunterricht an der Jean-Clermont-Oberschule in Sachsenhausen bei Oranienburg, nördlich von Berlin. 33 der 310 Schüler haben einen besonderen Förderbedarf. Seit die Schule am Projekt "Gemeinsames Lernen" teilnimmt, spendiert die Landesregierung vier zusätzliche Lehrerstellen. Damit gelingt es häufiger, Stunden doppelt zu besetzen. Etwa in dieser siebten Klasse.
Während die Lehrerin vorne an der Tafel das Prozentrechnen demonstriert, steht hinten im Raum Karen Buchholz bereit. Sie hilft den Schülern, die nicht auf Anhieb mitkommen.
Karen Buchholz ist ebenfalls Mathematik-Lehrerin. Die Doppelbesetzungen funktionierten noch besser mit ausgebildeten Sonderpädagogen, sagt sie.
"Weil, der hat noch gerade für die Integrationskinder ein anderes Auge drauf. Ich gucke ganz viel nach Fachlichem, und ein Sonderpädagoge guckt eben einfach, wie weit ist die Belastbarkeit des Schülers noch da. Das mache ich jetzt durch meine Erfahrung weg, aber ist schon toll, wenn Sonderpädagogen und Fachlehrer zusammenarbeiten."
Während die Lehrerin vorne an der Tafel das Prozentrechnen demonstriert, steht hinten im Raum Karen Buchholz bereit. Sie hilft den Schülern, die nicht auf Anhieb mitkommen.
Karen Buchholz ist ebenfalls Mathematik-Lehrerin. Die Doppelbesetzungen funktionierten noch besser mit ausgebildeten Sonderpädagogen, sagt sie.
"Weil, der hat noch gerade für die Integrationskinder ein anderes Auge drauf. Ich gucke ganz viel nach Fachlichem, und ein Sonderpädagoge guckt eben einfach, wie weit ist die Belastbarkeit des Schülers noch da. Das mache ich jetzt durch meine Erfahrung weg, aber ist schon toll, wenn Sonderpädagogen und Fachlehrer zusammenarbeiten."
Bedarf an qualifiziertem Personal
Doch Schulleiter Olaf Wildgrube kann nicht genug Sonderpädagogen einstellen, an seiner Schule sind es nur vier.
"Die Krux an der Geschichte ist, dass das entsprechende Personal nicht vorhanden ist. Wir sind alleingelassen worden. Wir müssen natürlich suchen, wo kriegen wir entsprechendes qualifiziertes Personal her. Und da hapert es."
Wie überall in Deutschland, so herrscht auch in Brandenburg Lehrermangel, auch im Regelunterricht. Das Kollegium muss also mit dem "Gemeinsamen Lernen" irgendwie klar kommen, das Mehr an Zuwendung, das Kinder mit Förderbedarf brauchen, irgendwie zusätzlich stemmen. Die Folge dieser Belastung sei ein hoher Krankenstand besonders unter den älteren Kollegen, erklärt Olaf Wildgrube.
"Damit meine ich, dass man tatsächlich als Lehrer 50 plus niemals Sonderpädagogik studiert hat und sich das natürlich alles selbst aneignen muss, konfrontiert wird mit Dingen, mit denen man in den Jahren zuvor nichts zu tun hatte, und diese Sachen meistern muss mit 50 plus oder mit 60 plus. Das ist dann vielleicht noch ein bisschen krasser. So wie das im Moment läuft, sollte es in den nächsten Jahren nicht mehr weiterlaufen."
"Die Krux an der Geschichte ist, dass das entsprechende Personal nicht vorhanden ist. Wir sind alleingelassen worden. Wir müssen natürlich suchen, wo kriegen wir entsprechendes qualifiziertes Personal her. Und da hapert es."
Wie überall in Deutschland, so herrscht auch in Brandenburg Lehrermangel, auch im Regelunterricht. Das Kollegium muss also mit dem "Gemeinsamen Lernen" irgendwie klar kommen, das Mehr an Zuwendung, das Kinder mit Förderbedarf brauchen, irgendwie zusätzlich stemmen. Die Folge dieser Belastung sei ein hoher Krankenstand besonders unter den älteren Kollegen, erklärt Olaf Wildgrube.
"Damit meine ich, dass man tatsächlich als Lehrer 50 plus niemals Sonderpädagogik studiert hat und sich das natürlich alles selbst aneignen muss, konfrontiert wird mit Dingen, mit denen man in den Jahren zuvor nichts zu tun hatte, und diese Sachen meistern muss mit 50 plus oder mit 60 plus. Das ist dann vielleicht noch ein bisschen krasser. So wie das im Moment läuft, sollte es in den nächsten Jahren nicht mehr weiterlaufen."
Viele Anforderungen müssen unter einen Hut gebracht werden
Einer der vier Sonderpädagogen an der Jean-Clermont-Oberschule ist Daniel Ittner. Er versucht sein Wissen an die Kollegen weiterzugeben, zusätzlich zu seinen eigentlichen Aufgaben.
"Gerade in dem Bereich Lernen und im Bereich geistige Entwicklung werden diese Schüler nach einem anderen Rahmenlehrplan unterrichtet als der Rest der Schüler. Das heißt also, man hat eine Klasse, dort hat man beispielsweise zwei Schüler mit emotional-sozialer Entwicklung, ein Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen und einen Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Jetzt können Sie sich ungefähr vorstellen, wie kompliziert das ist, alle vier Anforderungen unter einen Hut zu bringen."
Inklusion habe außerdem ganz viel mit der Einstellung zu den Schülerinnen und Schülern zu tun, die nicht hundertprozentig leistungsfähig sind, sagt Daniel Ittner.
"Und ich glaube, solange wie diese Einstellung in der Gesellschaft noch nicht angekommen ist, wird es sehr schwer für die Schulen, Inklusion tatsächlich umzusetzen als tatsächliche Teilhabe."
"Gerade in dem Bereich Lernen und im Bereich geistige Entwicklung werden diese Schüler nach einem anderen Rahmenlehrplan unterrichtet als der Rest der Schüler. Das heißt also, man hat eine Klasse, dort hat man beispielsweise zwei Schüler mit emotional-sozialer Entwicklung, ein Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen und einen Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Jetzt können Sie sich ungefähr vorstellen, wie kompliziert das ist, alle vier Anforderungen unter einen Hut zu bringen."
Inklusion habe außerdem ganz viel mit der Einstellung zu den Schülerinnen und Schülern zu tun, die nicht hundertprozentig leistungsfähig sind, sagt Daniel Ittner.
"Und ich glaube, solange wie diese Einstellung in der Gesellschaft noch nicht angekommen ist, wird es sehr schwer für die Schulen, Inklusion tatsächlich umzusetzen als tatsächliche Teilhabe."