Er stellt fest, dass das Gehirn dabei ein "geheimes Eigenleben" führt: Das Bewusstsein habe keineswegs die vollkommene Kontrolle über die Handlungen, Gedanken oder Empfindungen: Es sei "wie ein blinder Passagier auf einem Ozeandampfer, der behauptet, das Schiff zu steuern, ohne auch nur von der Existenz des gewaltigen Maschinenraums im Inneren zu wissen."
Um dem Geschehen unter Deck auf die Spur zu kommen, analysiert David Eagleman, ob Blondinen wirklich mehr Spaß haben oder wer der "echte" Mel Gibson ist: der betrunkene mit den antisemitischen Äußerungen oder der nüchterne, dem dies aufrichtig leid tut. Anhand solcher Beispiele führt der Autor, dass das Gehirn wie ein Team von Spielern funktioniert, die sich gegenseitig Konkurrenz machen. Untereinheiten "streiten" sich, unterschiedliche Netzwerke aus Neuronen versuchen, die ununterbrochenen Kämpfe zwischen Verstand und Gefühl, Selbstkontrolle und sofortige Befriedigung zu gewinnen.
Die Prozesse, die unser Gefühlsleben steuerten, seien unbewusst, wir hätten keine Ahnung von ihnen, erklärt der Autor. Der Grund: Gehirne haben sich im Lauf der Evolution darauf spezialisiert, Informationen zu sammeln und das Verhalten entsprechend zu lenken. Dabei sei gleichgültig, ob das Bewusstsein an der Entscheidungsfindung teil hat oder nicht. Dieses Bewusstsein, das dem Menschen so wichtig ist, steht nach der Überzeugung von David Eagleman nicht im Mittelpunkt des Gehirns, sondern irgendwo weit draußen, am Rand. Und so geht es in "Inkognito" wieder um eine "Entthronung": diesmal die des Bewusstseins. Die Neurowissenschaften stünden am Anfang ihrer "kopernikanischen Revolution", glaubt der Autor. Und diese Revolution füllt ein unterhaltsames Buch über einen faszinierenden Ausflug ins Gehirn.
David Eagleman: Inkognito. Die geheimen Eigenleben unseres Gehirns.
ISBN: 978-3593389745
Campus Verlag, 328 Seiten, 24,99 Euro
Um dem Geschehen unter Deck auf die Spur zu kommen, analysiert David Eagleman, ob Blondinen wirklich mehr Spaß haben oder wer der "echte" Mel Gibson ist: der betrunkene mit den antisemitischen Äußerungen oder der nüchterne, dem dies aufrichtig leid tut. Anhand solcher Beispiele führt der Autor, dass das Gehirn wie ein Team von Spielern funktioniert, die sich gegenseitig Konkurrenz machen. Untereinheiten "streiten" sich, unterschiedliche Netzwerke aus Neuronen versuchen, die ununterbrochenen Kämpfe zwischen Verstand und Gefühl, Selbstkontrolle und sofortige Befriedigung zu gewinnen.
Die Prozesse, die unser Gefühlsleben steuerten, seien unbewusst, wir hätten keine Ahnung von ihnen, erklärt der Autor. Der Grund: Gehirne haben sich im Lauf der Evolution darauf spezialisiert, Informationen zu sammeln und das Verhalten entsprechend zu lenken. Dabei sei gleichgültig, ob das Bewusstsein an der Entscheidungsfindung teil hat oder nicht. Dieses Bewusstsein, das dem Menschen so wichtig ist, steht nach der Überzeugung von David Eagleman nicht im Mittelpunkt des Gehirns, sondern irgendwo weit draußen, am Rand. Und so geht es in "Inkognito" wieder um eine "Entthronung": diesmal die des Bewusstseins. Die Neurowissenschaften stünden am Anfang ihrer "kopernikanischen Revolution", glaubt der Autor. Und diese Revolution füllt ein unterhaltsames Buch über einen faszinierenden Ausflug ins Gehirn.
David Eagleman: Inkognito. Die geheimen Eigenleben unseres Gehirns.
ISBN: 978-3593389745
Campus Verlag, 328 Seiten, 24,99 Euro