Die Gestalten, die sich in dem belebten Körper eingenistet haben, sind fremde Wesen in einer Art Raumschiff-Enterprise-Version von Anstaltskleidung, weiß, mit rotgeränderten blicklosen Augen. Das Parasitentreffen im ICH gleicht streckenweise einer Salonunterhaltung über den Sinn des Lebens, ist desillusionierende Alltagsanalyse ebenso wie musikalisch unterstützte Reise durch das Eigen-Sein im Eigen-Heim. Nicht zuletzt stellt es die ernsteste Frage der Welt, die nach dem Sitz des Ichs, nach seinem Wesen, seinen Möglichkeiten, nach dem Ort der Macht. Doch mit dieser 'musikalischen Dehydrierung’ der Sprache in den menschlichen Eingeweiden, mit Wechselsprechgesang und rhythmischer Verdoppelung werden nicht nur Textbausteine verhackstückt, sondern eine neue Ebene eingezogen: nicht des Sinns, sondern des höheren Schwachsinns, der die Rede von Mimikry, von Es und Ich zur unterhaltsamen Dada-Veranstaltung mutieren lässt. Deshalb tut der einzig ziemlich aus der Wirklichkeit gegriffene Trennungsdialog ebenso wenig weh wie die halsbrecherischen Klettereien an der Darmwand oder die Reduzierung der Sätze auf Neandertal-Niveau oder Indianer-Latein.
So wird ein experimenteller Sprach-Raum über den Umweg des Kitsch-Labyrinths zum Labor für angewandte Bewältigungsstrategien. Sehr unterhaltsam ist das, und am Ende doch ein bisschen zu harmlos. Aber wie sagte einer jener fünf, die immer ICH sagen: "Ich hatte immerhin eine Methode!".
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