Helle Deertz ist Romanistin und gehört zu den wenigen Studierenden mit Behinderung in Deutschland, die ein Semester im Ausland verbracht haben. Die junge Frau ist wegen einer Gehbehinderung an den Rollstuhl gefesselt und auf permanente Betreuung angewiesen. Das hat Helle aber nicht daran gehindert, ein Semester lang in Barcelona zu studieren. Auf der Fachtagung des DAAD, die sich für mehr Erasmus-Mobilität bei behinderten Studierenden einsetzt, berichtet Helle von ihren Erfahrungen im Ausland. Mit persönlichen Berichten und Infos zur Umsetzung mehr Studis mit Behinderung für ein Auslandssemester begeistern, das ist das Ziel der Fachtagung, erklärt Siegbert Wuttig vom DAAD.
"Wir sind immer dafür bereit und haben auch einen Sondertopf in diesem Erasmus-Programm bereitgestellt, um Studierende die ins Ausland wollen, zu unterstützen. Unser Eindruck ist eher der, dass es daran scheitert, dass es bisher zu wenige gibt, die ins Ausland wollen."
29.000 deutsche Studierende verbrachten im letzten Jahr ein Semester im Ausland. Nur zehn von ihnen waren Studierende mit Behinderung. Viele Studis mit Handicap haben Angst vor der großen Anstrengung und den bürokratischen Hürden, erklärt Siegbert Wuttig, denn schon die Aufnahme eines Studiums in Deutschland sei für viele ein großer Schritt. Bei einem Auslandssemester müssen neben der Finanzierung auch eine behindertengerechte Wohnung, eine barrierefreie Uni und Betreuungspersonal gewährleistet sein. Torsten Glaser von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder hat schon einige Studierende mit Behinderung an Unis im Ausland vermittelt und hatte oft Probleme dabei, die richtige Uni zu finden.
"Es gibt Länder, die wirklich gut geeignet sind, das sind eigentlich alle nordischen Länder, weil halt dort der Standard der Universitäten sehr gut ist. Schwieriger ist es mit Ländern wie Spanien oder Frankreich. Erstens gibt es dort Probleme in die Gebäude herein zu kommen und zweitens ist die Betreuung wesentlich schlechter."
Auch viele deutsche Universitäten müssen die Betreuungsmöglichkeiten für Studierende mit Behinderung noch ausbauen, so Torsten Glase. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen funktioniere noch nicht gut genug. Das kann Emilie Devrainne nicht bestätigen. Die Germanistikstudentin kommt aus Frankreich und verbringt gerade ein Auslandsjahr an der Ruhr Universität in Dortmund. Auch sie berichtet auf der Tagung des DAAD von ihren Erfahrungen in Deutschland, die bisher durchweg positiv sind.
"Was ich wirklich gut finde ist, dass man ohne Problem fahren kann. Es gibt immer Aufzüge. In Frankreich, wenn ich irgendwo fahren möchte, muss ich immer überlegen, ist das rollstuhlgeeignet? Hier fahre ich einfach los."
Neben Studierenden, die schon im Ausland waren und Mitarbeitern von zahlreichen deutschen Unis sind auch viele Studis zur Tagung nach Bonn gekommen, die ihren Auslandsaufenthalt noch vor sich haben. Sabrina Buschieweke ist sehbehindert und plant gerade ihr Praktikum im Ausland. Sie erhofft sich viele gute Tipps von den erfahrenen Kommilitoninnen.
"Ich bin einfach insgesamt sehr aufgeregt, aber ich glaube, wenn man es gewöhnt ist in Deutschland sein Leben zu organisieren, dann wird das wahrscheinlich auch im Ausland klappen, wenn man einmal die Finanzierungsmöglichkeiten hat."
Janine Mohr hat ihr Praktikum in Valencia schon hinter sich. Die gehbehinderte Studentin war verblüfft von der spanischen Kultur, in der Menschen mit Behinderung viel selbstverständlicher integriert werden, als sie es aus Deutschland kannte. Mit leuchtenden Augen erzählt sie von ihrer besten Erinnerung.
"Die Barrierefreiheit in den Köpfen der Menschen. Ich würde es immer wieder machen, egal wie viel Aufwand dahinter steckt. Es erweitert den kulturellen Horizont, es festigt die Persönlichkeit und ich kann es jedem nur empfehlen."
Eine bessere Motivation als die begeisterten Erfahrungsberichte der Studentinnen, konnten die Tagungsteilnehmer nicht bekommen. Janine Mohr möchte ihre Erfahrungen aber auch über die Tagung hinaus an andere Studierende weitergeben und hat gemeinsam mit dem Kölner Studentenwerk Info-Homepage für behinderte Studierende, die ins Ausland gehen möchten, eingerichtet.
"Wir sind immer dafür bereit und haben auch einen Sondertopf in diesem Erasmus-Programm bereitgestellt, um Studierende die ins Ausland wollen, zu unterstützen. Unser Eindruck ist eher der, dass es daran scheitert, dass es bisher zu wenige gibt, die ins Ausland wollen."
29.000 deutsche Studierende verbrachten im letzten Jahr ein Semester im Ausland. Nur zehn von ihnen waren Studierende mit Behinderung. Viele Studis mit Handicap haben Angst vor der großen Anstrengung und den bürokratischen Hürden, erklärt Siegbert Wuttig, denn schon die Aufnahme eines Studiums in Deutschland sei für viele ein großer Schritt. Bei einem Auslandssemester müssen neben der Finanzierung auch eine behindertengerechte Wohnung, eine barrierefreie Uni und Betreuungspersonal gewährleistet sein. Torsten Glaser von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder hat schon einige Studierende mit Behinderung an Unis im Ausland vermittelt und hatte oft Probleme dabei, die richtige Uni zu finden.
"Es gibt Länder, die wirklich gut geeignet sind, das sind eigentlich alle nordischen Länder, weil halt dort der Standard der Universitäten sehr gut ist. Schwieriger ist es mit Ländern wie Spanien oder Frankreich. Erstens gibt es dort Probleme in die Gebäude herein zu kommen und zweitens ist die Betreuung wesentlich schlechter."
Auch viele deutsche Universitäten müssen die Betreuungsmöglichkeiten für Studierende mit Behinderung noch ausbauen, so Torsten Glase. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen funktioniere noch nicht gut genug. Das kann Emilie Devrainne nicht bestätigen. Die Germanistikstudentin kommt aus Frankreich und verbringt gerade ein Auslandsjahr an der Ruhr Universität in Dortmund. Auch sie berichtet auf der Tagung des DAAD von ihren Erfahrungen in Deutschland, die bisher durchweg positiv sind.
"Was ich wirklich gut finde ist, dass man ohne Problem fahren kann. Es gibt immer Aufzüge. In Frankreich, wenn ich irgendwo fahren möchte, muss ich immer überlegen, ist das rollstuhlgeeignet? Hier fahre ich einfach los."
Neben Studierenden, die schon im Ausland waren und Mitarbeitern von zahlreichen deutschen Unis sind auch viele Studis zur Tagung nach Bonn gekommen, die ihren Auslandsaufenthalt noch vor sich haben. Sabrina Buschieweke ist sehbehindert und plant gerade ihr Praktikum im Ausland. Sie erhofft sich viele gute Tipps von den erfahrenen Kommilitoninnen.
"Ich bin einfach insgesamt sehr aufgeregt, aber ich glaube, wenn man es gewöhnt ist in Deutschland sein Leben zu organisieren, dann wird das wahrscheinlich auch im Ausland klappen, wenn man einmal die Finanzierungsmöglichkeiten hat."
Janine Mohr hat ihr Praktikum in Valencia schon hinter sich. Die gehbehinderte Studentin war verblüfft von der spanischen Kultur, in der Menschen mit Behinderung viel selbstverständlicher integriert werden, als sie es aus Deutschland kannte. Mit leuchtenden Augen erzählt sie von ihrer besten Erinnerung.
"Die Barrierefreiheit in den Köpfen der Menschen. Ich würde es immer wieder machen, egal wie viel Aufwand dahinter steckt. Es erweitert den kulturellen Horizont, es festigt die Persönlichkeit und ich kann es jedem nur empfehlen."
Eine bessere Motivation als die begeisterten Erfahrungsberichte der Studentinnen, konnten die Tagungsteilnehmer nicht bekommen. Janine Mohr möchte ihre Erfahrungen aber auch über die Tagung hinaus an andere Studierende weitergeben und hat gemeinsam mit dem Kölner Studentenwerk Info-Homepage für behinderte Studierende, die ins Ausland gehen möchten, eingerichtet.