Es sei oft nicht mehr kalt genug, damit Seen und Flüsse fest zufrieren und die Rentiere auf dem Weg zu ihren Winterweideplätzen über das Eis laufen könnten, sagte die NTNU-Absolventin Danielsen. Sie hatte sich in ihrer Masterarbeit mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Rentierhaltung in Norwegen beschäftigt.
Weniger Dauerfrost, Nahrungssuche erschwert
Es gebe inzwischen weniger Dauerfrost, die Temperaturen schwankten im Winter häufiger als früher um den Gefrierpunkt, schreibt Danielsen. Dadurch könnten mehrere dünne Schichten Eis auf dem Schnee entstehen, die zusammen so hart seien, dass die Rentiere schließlich nicht mehr an die Nahrung unter dem Eis herankämen.
Zusätzliche Fütterung notwendig
Wie die NTNU-Absolventin weiter ausführt, müssen die Hirten zusätzlich Futter heranschaffen, was teuer und zeitraubend ist, zumal Fahrzeuge mit Heu und Pellets in der Wildnis nicht überall hinkommen. Beim Zufüttern gebe es außerdem oft Gedränge unter den Rentieren, betont Danielsen. Dominante Exemplare halten demnach andere Tiere vom Futter fern.
In freier Wildbahn sei das kein Problem, da suchten sich die Schwächeren ein anderes Plätzchen zum Grasen. An einer künstlichen Futterstelle geht das der Studienarbeit zufolge nicht. Einige Züchter haben deshalb spezielle Vorrichtungen zum Zufüttern entwickelt.
Rentiere leben in der Tundra und Taiga der nördlichen Polargebiete. Sie sind die einzige domestizierte Hirschart.