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Instrumentalist und Komponist Ali Ghamsari
Neue Tar-Musik aus Teheran

Seit 25 Jahren spielt Ali Ghamsari die Langhalslaute Tar, eines der ältesten Instrumente der iranischen Musik. Im Iran aber wurde er mit einem mehrmonatigen Auftrittsverbots belegt, nachdem er eine Sängerin öffentlich begleitet hatte. Kurz vor dessen Ende kam Ali Ghamsari zum Rudolstadt-Festival – natürlich mit der Tar.

Am Mikrofon: Babette Michel |
    Ein Mann sitzt auf einer Bühne und spielt mit geschlossenen Augen und übereinandergeschlagenen Beinen ein Saiteninstrument mit langem Hals und brezelförmigem Korpus.
    Seit 25 Jahren spielt Ali Ghamsari die iranische Langhalslaute Tar. (Doris Joosten)
    Der doppelherzförmiger Resonanzkörper der Langhalslaute Tar wird meist aus Maulbeerbaum- oder Walnussholz gefertigt, mit Lammhaut und sechs Metallsaiten bespannt. Die Tar gebe ihm alle Möglichkeiten, seine Gefühle auszudrücken, sagt Ali Ghamsari, der klassische persische Musik studiert hat. Gleichzeitig erlaubt er sich und seiner Kreativität Raum für Innovation und lässt sich von Volksmusik verschiedener Regionen Irans, aber auch von europäischer Musik verschiedener Epochen inspirieren. Als Virtuose und Komponist öffnet er sich dabei auch zeitgenössischer und Neuer Musik. Sein Schaffen umfasst Kompositionen für Musik-Theater und Film, Stücke für Tar und Streichquartett sowie große Orchesterwerke. Sein Wissen gibt der 37-Jährige als Musikprofessor an der Universität Teheran weiter.
    Aufnahme vom 6.7.2019 beim Rudolstadt Festival