Sparprogramm
Intel verschiebt Baupläne für Chipfabrik in Magdeburg - Scholz begrüßt Festhalten an Vorhaben

Bundeskanzler Scholz hat begrüßt, dass der US-Chip-Hersteller Intel am Bau seiner Fabrik in Magdeburg festhält, wenn auch mit deutlicher Verzögerung. Scholz sagte in der kasachischen Hauptstadt Astana, die Bundesregierung hätte es gern gesehen, wenn das Projekt schnell realisiert worden wäre.

    Bagger stehen am frühen Morgen auf dem Baugelände in Magdeburg, auf dem der Chiphersteller Intel eine Chipfabrik errichten will.
    Bagger stehen am frühen Morgen auf dem Baugelände in Magdeburg, auf dem der Chiphersteller Intel eine Chipfabrik errichten will. (dpa / Klaus-Dietmar Gabbert)
    Doch die Entscheidung für ein Aufschieben des Projekts um zwei Jahre beinhalte auch die Aussage, daran festhalten zu wollen. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Schulze erklärte, die Nachricht komme nicht völlig überraschend. Intel halte jedoch, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, an dem Projekt fest, betonte der CDU-Politiker.

    Debatte über Verwendung der freigewordenen Subventionsmittel

    Die Bundesregierung hatte für das Projekt staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Scholz legte sich nicht fest, was mit diesem Geld nun geschehen soll. Finanzminister Lindner hatte gefordert, die Mittel für den Haushalt zu verwenden. Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es dagegen, das Geld sei im Klima- und Transformationsfonds eingeplant und stehe nicht dem Kernhaushalt zur Verfügung. Die BSW-Vorsitzende Wagenknecht regte an, die eingeplanten Subventionen für Kleinunternehmen und die Infrastruktur zu verwenden.

    Sparprogramm bei Intel

    Der US-Konzern Intel hatte gestern erklärt, den Bau aufgrund von Sparmaßnahmen zunächst für zwei Jahre auf Eis zu legen. Eigentlich sollte der erste Spatenstich noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Es sollten rund 3.000 Arbeitsplätze entstehen.
    Intel steckt in finanziellen Schwierigkeiten und sieht sich zu Sparmaßnahmen gezwungen. Beobachter machen Versäumnisse im Bereich der Künstlichen Intelligenz für die Lage verantwortlich. Intel fehle es an konkurrenzfähigen Hochleistungschips für diese rechenintensiven Anwendungen. Intel hatte bereits Anfang August ein Sparprogramm eingeleitet und den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen angekündigt.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.