Zweimal am Tag sendet der Sender RAI die italienische Nationalhymne. Seit kurzem allerdings hadern Italiens öffentlich-rechtliche mit der Fassung der Berliner Philharmoniker, das Turiner Rundfunk-Orchester soll es jetzt richten. "Italienisch gegen Deutsch" hieß hier die Devise. In einer Reihe anderer Streitigkeiten geht es um "Italienisch gegen Französisch". Gleich, welche politischen Stilblüten im Herzen Europas man zurzeit betrachtet: Es wirkt, als reife der Nationalismus wieder heran.
Aber nicht nur im Süden des Kontinents nimmt der europäische Grundgedanke Schaden. Auch in dem Visegrad-Verbund der osteuropäischen Staaten tönt es wahlweise patriotisch oder nationalistisch.
Wo mündet nationale Interessenpolitik in riskante Alleingänge? Gehört auch der Vorstoß der Bundesregierung in Sachen Nord Stream 2 dazu? Und der Brexit? Auf der Baustelle Europa verschärft sich jedenfalls der Ton markant. Darüber diskutieren unter der Leitung von Deutschlandfunk-Redakteur Sebastian Engelbrecht:
- Jana Puglierin von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
- Josef Janning vom European Council on Foreign Relations
- Florian Kellermann, Deutschlandfunk-Korrespondent in Warschau
- Jan-Christoph Kitzler, ARD-Korrespondent in Rom