![Zu sehen ist Katrin Vernau, die neue Interimsintendantin beim RBB. Zu sehen ist Katrin Vernau, die neue Interimsintendantin beim RBB.](https://bilder.deutschlandfunk.de/12/65/45/6c/1265456c-14ed-441c-b095-3362bbf8bc4b/katrin-vernau-rbb-interimsintendantin-100-1920x1080.jpg)
Ohne die geplanten Sparmaßnahmen wäre der RBB am Ende "nicht mehr sicher zahlungsfähig gewesen", erläuterte Vernau. In einer derartigen Situation seien Beteiligungsverfahren nicht möglich. Sie sprach von "dem gemeinsamen Willen, dass wir diesen Karren jetzt aus dem Dreck ziehen". In der vergangenen Woche hatte die RBB-Interimsintendantin angekündigt, bis Ende 2024 rund 49 Millionen Euro einsparen zu wollen. Im Zuge dessen sollen rund 100 Stellen wegfallen.
Einsparungen in allen Bereichen
Zunächst müssten Einsparungen mit dem "Rasenmäher" auf alle Bereiche verteilt vorgenommen werden, sagte Vernau. Anschließend gehe es um strategische Weichenstellungen, erläuterte sie mit Blick auf die geplante Regionalisierung, Digitalisierung und Kooperation mit anderen ARD-Anstalten.
Vor ihrem Amtsantritt im vergangenen September sei das Ausmaß der finanziellen Schwierigkeiten nicht klar gewesen, sagte Vernau bei der vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik organisierten Podiumsdiskussion. Erst später habe sich herausgestellt, dass es sich um ein System und nicht um Verfehlungen einzelner Personen handelte, sagte sie unter Anspielung auf Vorwürfe gegen ihre Vorgängerin Schlesinger und andere RBB-Führungskräfte.
Vernau: Eine halbe Untersuchung ist wertlos
Im Rahmen ihrer Überprüfungen sei sie auf "tief, fast kulturell eingravierte Verhaltensweisen" gestoßen, die das System unterstützt hätten, erklärte die RBB-Interimsintendantin weiter. Dieses habe gerade bei finanziell heiklen Dingen "auf Zuruf" funktioniert. Die Kosten für die bei einer Anwaltskanzlei in Auftrag gegebene Untersuchung der Vorwürfe seien mit einer Million Euro hoch. Um allen Hinweisen nachgehen zu können, müsse diese aber fortgesetzt werden. "Eine halbe Untersuchung ist wertlos", warnte Vernau.
Der RBB hat nach eigenen Angaben rund 2.000 festangestellte Beschäftigte. Hinzu kommen nach Angaben der Freienvertretung rund 1.500 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die etwa 75 Prozent des Programms gestalteten.