"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist ein hundertprozentiger Schock. Ich lande hier in Deutschland und erfahre, dass der Song Platz 1 in den Charts ist. Da kann ich nur sagen: 'Im Ernst?' Das ist irre."
Pharrell Williams kann seinen Erfolg noch gar richtig fassen. Einfach, weil er 20 Jahre darauf gewartet hat, zahlreiche Tiefschläge einstecken musste und für den Geschmack der breiten Masse lange als zu anspruchsvoll und spleenig galt. Das hat sich erst geändert, als er seinen Sound und seine Botschaft korrigiert hat: Weg von coolem Minimalismus, hin zu fröhlichem Gute-Laune-Pop, der sich sofort in den Gehörgängen festsetzt. Und den er als Kampfansage an die moderne Musikszene versteht.
"Es muss nicht immer düster und morbide sein. Es geht auch anders. Ich finde, man kann auch Dinge beschreiben, die einfach nur schön sind."
Eine Mission, mit der Pharrell offene Türen einrennt. Sein Solo-Album "GIRL", das Anfang März erschien, gilt als globaler Bestseller. Was den 41-Jährigen, der im sozialen Brennpunkt von Virginia Beach aufgewachsen ist, fast ein bisschen zu viel ist. Und wofür er sich mit einem Benefiz-Projekt unter dem Titel "International Day Of Happiness" bedankt.
"Man kann auch Dinge beschreiben, die einfach nur schön sind"
Dahinter verbirgt sich ein 24-stündiger Event, bei dem Fans selbst produzierte Videos und Coverversionen von "Happy" auf sozialen Netzwerken vorstellen – und von Pharrell mit Geldpreisen prämiert werden, die an karitative Einrichtungen für Kinder gehen.
"Es geht um Bildung - und Selbstachtung. Die Kinder sollen begreifen, dass sie über endloses Potenzial verfügen. Deshalb heißt es im Refrain von 'Happy' auch: 'A room without a roof.' Also, dass es keine Decke, keine Einschränkungen gibt, und jeder in der Lage ist, alles im Leben zu erreichen."
Also so, wie er selbst, für den Musik ein soziales Sprungbrett zu Ruhm, Reichtum, Familienglück und Selbstverwirklichung geworden ist. Und der seinen Ruf als massentauglicher Querdenker auch dazu nutzt, um sich kreativ so richtig auszutoben. Sei es in Musik, Mode, Designermöbeln sowie seinem nächsten Großprojekt: die Pharrell Williams-Fertighäuser, die ihre Bewohner vor allem eins machen sollen – so richtig happy.
"In den letzten 20 Jahren haben wir viel Wert auf Ästhetik gelegt. Wobei es nur darum ging, wie etwas aussieht. Ich dagegen will etwas Glückliches und Mutiges, was die Art der Zusammensetzung betrifft. Etwas, das den Geist beflügelt und ihn schweben lässt. Nach dem Motto: 'Wow - fühlt sich das toll an.' Das ist es, was ich möchte."