"Ich fühle Liebe für das Wasser, wie viele Tage kann ich warten, Wasser ist wirklich das Beste, ich kann nichts anderes trinken."
Ein Rap zum Thema Wasser. Auf Deutsch. Vorgetragen von einer Chinesin, einer Norwegerin, einer Israelin, einem Neuseeländer und einem Slowaken.
"Wir wollen nichts sagen, aber wir waren die beste Gruppe – also es war super."
124 Jugendliche aus 68 Ländern
Meint jedenfalls der 18-jährige Leo Zilka aus der Slowakei. Der Rap ist Teil einer Präsentation im Rahmen der Internationalen Deutscholympiade in Berlin und wird am Ende von einer Jury bewertet:
"Also der Wortschatz ist natürlich sehr wichtig, formale Richtigkeit und die Aussprache wird bewertet und wie das dann alles zusammen in eine schöne Darstellung verpackt ist. Fangen wir an mit der Inszenierung, fanden ja, wie ich hören kann, auch alle toll, Zusammenspiel bewerten wir natürlich auch und den Textumfang. Das ist für die ganze Gruppe. Und dann noch individuell wird jeder bewertet, das ist gar nicht so einfach", sagt die Jurorin Edisa Cosic aus Bosnien-Herzegowina.
Die Jury ist genauso international besetzt wie das Teilnehmerfeld. 124 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren aus 68 verschiedenen Ländern sind dabei. Jeweils zwei pro Land hatten sich in den nationalen Entscheidungen bereits durchgesetzt, hier in Berlin ist jetzt das Finale. Den Besten winken als Preis am Ende ein Praktikum ist Deutschland oder Sprachkurse. Das passt, meinen die Schüler:
"Weil ich Deutschland faszinierend finde, deshalb möchte ich später vielleicht in Deutschland studieren."
"Ich finde es sehr interessant und ich liebe Deutsch."
"Es ist eine sehr schöne Sprache und wenn ich es mit der slowakischen Sprache vergleiche, dann ich Deutsch nicht so schwer, ich habe bessere Noten von Deutsch als von Slowakisch, also."
Alle zwei Jahre findet die Deutscholympiade statt
Zwei Wochen verbringen die Jugendlichen hier, auf Einladung des Goethe Instituts und des Internationalen Deutschlehrerverbands. Alle zwei Jahre findet die Veranstaltung statt, die junge Menschen im Ausland für die deutsche Sprache und Kultur begeistern soll.
"Die interessieren sich auch für Literatur, für klassische Musik, was schon sehr bemerkenswert ist und wir konnten feststellen, dass die Deutschkenntnisse doch sehr gut sind, was ich persönlich so gar nicht erwartet hatte", freut sich Günter Neuhaus vom Goethe Institut, der auch betont, dass das Interesse an der deutschen Sprache im Ausland insgesamt wieder zunimmt.
"Während es in den letzten fünf Jahren so ein bisschen nachgelassen hatte, aber die Zahlen steigen jetzt wieder deutlich weil Deutschland natürlich wahnsinnig attraktiv ist fürs Studium. Das jetzt mit dem Brexit, da müsste man noch einmal schauen ob das noch einmal Einfluss hat, weil die jungen Leute nicht mehr so leicht nach Großbritannien gehen können und ich denke, Deutschland mit seinen fast kostenfreien Universitäten ist nach wie vor extrem attraktiv."
Viele ehemalige Teilnehmer der Deutsch Olympiade studieren inzwischen in Deutschland. Die Jugendlichen in diesem Jahr haben bis zur Preisverleihung am Freitag neben den Sprachwettbewerben auch noch jede Menge Berliner Sehenswürdigkeiten auf dem Programm, selbstverständlich mit deutschen Erklärungen. Und den einen oder anderen wird man sicher mal an einer deutschen Universität wieder treffen, hofft Leo Zilka:
"Wir werden in Kontakt bleiben, es ist eine sehr schöne Sache, dass sich so viele Leute treffen und in Kontakt bleiben um neue Freunde zu suchen. In der ganzen Welt Freunde zu haben, ist immer gut, viele Freunde zu haben, die einander helfen."