Deutsche Zeitungen tadeln die DFB-Elf in ihren Kommentaren. Auch im Ausland blickt man auf die gestrige Partie. Unter anderem die siegreichen Mittelamerikaner.
Die Zeitung "El Universal" aus Mexiko-Stadt schreibt von einem unglaublichen Sieg epischen Ausmaßes:
"Was hat die mexikanische Mannschaft gut gemacht? Fast alles. Ernsthaft im Tor, solide in der Abwehr, solidarisch im Mittelfeld und heftig im Sturm. All das ergibt in der Kombination gemeinsam mit einem schlechten Spiel der Deutschen einen Sieg, den es so noch nie gab und der von niemandem vorhergesehen wurde. Wir haben gegen den Weltmeister gewonnen."
"Le Monde" aus Frankreich wartet mit einer düsteren Prognose für das deutsche Team auf:
"Die letzten beiden Weltmeister, Italien 2010 und Spanien 2014, sind bei den Turnieren danach in der Gruppenphase herausgeflogen. Deutschland ist im Begriff, den gleichen Weg in Russland zu beschreiten. Der Weltmeister wurde von einer mexikanischen Mannschaft besiegt, die nicht nur besser organisiert war, sondern auch entschlossener und die einfach mehr Lust hatte zu gewinnen."
Die Zeitung "Dagens Nyheter" aus Stockholm, der Hauptstadt des nächsten deutschen Gruppengegners Schweden, schreibt vom WM-Schock für die deutsche Mannschaft:
"Zehn Minuten vor Schluss zog Löw sein letztes Ass aus dem Ärmel und ersetzte Linksverteidiger Marvin Plattenhardt mit dem Stürmer Mario Gomez. In der Hoffnung, am geparkten mexikanischen Bus vorbei zu kommen. Aber es ging nicht. Deutschland wurde übereifrig. Und Mexiko vermochte es, durchzuhalten, obwohl es müde war."
Die Londoner "Times" schreibt: "Für Deutschland ist die Niederlage zwar keine Blamage, aber sie demütigt - und wirft Fragen zur Richtung dieses deutschen Teams auf. Deutschlands Trainer Löw gab sich nachher trotzig, aber er sah besorgt aus. Vielleicht war er noch immer im Schockzustand."