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Internationale Studie zur Mediennutzung
Nichts geht übers Fernsehen

Wie informieren sich Menschen über aktuelle Ereignisse und das politische Weltgeschehen? Auf welchen Kanälen tun sie das und wie groß ist überhaupt das Interesse an Nachrichten? Das untersucht regelmäßig eine Reuters-Studie zur Mediennutzung – sie zeigt, dass die klassischen Marken viel Vertrauen genießen.

    Blick hinter die Kulissen bei der Tagesschau.
    Wichtiges Nachrichtenangebot im Fernsehen: Die Tagesschau (picture alliance / dpa / Marcus Brandt)
    Die Nachfrage an nachrichtlichen Angeboten ist groß. Dabei spielen die etablierten Medienhäuser immer noch die wichtigste Rolle, so wird ihnen auch eine besonders große Glaubwürdigkeit zugeschrieben.
    Das sind einige Ergebnisse aus dem "Reuters Institute Digital News Report 2017", für den die Nachrichtennutzung in 36 Ländern weltweit untersucht wurde. Die Studie wird in Deutschland vom Reuters Institute for the Study of Journalism in Kooperation mit dem Hans-Bredow-Institut durchgeführt, erklärt DLF-Reporterin Brigitte Baetz auf der Konferenz des Global Editors Network in Wien, wo die Studie vorgestellt wurde. Auf der Konferenz "sollen Innovationen im Journalismus vorangebracht werden".
    Fernsehen ist wichtigste Nachrichtenquelle
    Im internationalen Vergleich seien die Deutschen nach wie vor sehr auf das Fernsehen fixiert, so Brigitte Baetz. Die Studie zeige, dass das Fernsehen die wichtigste Nachrichtenquelle bleibe. Mehr als drei Viertel der erwachsenen Internetnutzer in Deutschland schauen sich Nachrichten im Fernsehen an. Für mehr als die Hälfte ist das Fernsehen generell die wichtigste Quelle für Informationen über das Weltgeschehen.
    Das Vertrauen gegenüber den sozialen Medien ist deutlich geringer. Nur sieben Prozent erklärten, sich ausschließlich in sozialen Medien über Nachrichten zu informieren.
    Traditionelle Medienhäuser vorn
    Auch innerhalb des Internets entfallen die häufigsten Nennungen der wichtigsten Nachrichtenquelle auf die Inhalte traditioneller Anbieter aus dem Print und TV Bereich. Der Grund dürfte unter anderem darin liegen, dass man hierzulande nicht mit Zensur und staatlichen Eingriffen rechnen müsse, heißt es vom Hans-Bredow-Institut. Außerdem "ist das Misstrauen auch aufgrund der starken Medienmarken nicht so sehr verbreitet", sagt Baetz.
    Bei den jüngeren Mediennutzern zeigt sich ein etwas anderes Bild. Demnach schaut auch mehr als die Hälfte der 18 bis 24 jährigen Onliner regelmäßig Nachrichten im TV (59 Prozent). Für jeden Dritten dieser Altersgruppe ist das Fernsehen die wichtigste Ressource für News.