Grindel war am Dienstag nur als DFB-Chef zurückgetreten, offenbar hofft er, seine mit insgesamt rund 500.000 Euro jährlich dotierten Vorstandsposten in der UEFA und im Weltverband FIFA behalten zu können.
Hohe UEFA-Offizielle raten ihm, auch diese Ämter rasch abzugeben – um noch größeren Ärger zu vermeiden. Der droht ihm von FIFA-Boss Gianni Infantino – Grindels Intimfeind würde gern ein FIFA-Ethikverfahren gegen seinen deutschen Dauerkritiker anschieben. Das aber geht nur mit Zustimmung der UEFA, heißt es an deren Sitz in Nyon. Die UEFA hat die interne Verfahrensordnung so verändert, dass sie ihre Funktionäre selbst aburteilt; die FIFA darf nur einschreiten, falls die Europa-Union untätig bleibt. Tritt Grindel also schnell ab, heißt es nun, bliebe ihm ein internationales Verfahren erspart.
Zumindest beruflich fällt der gestrauchelte Top-Funktionär nicht ins Bodenlose. Das Bundestagsabgeordneten-Gesetz ebnet ihm sogar einen Weg zurück zum alten Arbeitgeber, dem ZDF. Zwar sei vertraglich nichts vereinbart, aber die gesetzliche Bestimmung sehe das so vor, teilt das ZDF mit. Akut werde das Thema erst, wenn es dafür einen "konkreten Anlass" gebe.