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Internationales Paralympisches Komitee
Wer übernimmt die Nachfolge von IPC-Präsident Craven?

Am Freitag wird in Abu Dhabi der dritte Präsident in der Geschichte des Internationale Paralympische Komitees gewählt. Der Brite Philip Craven leitete zuletzt 16 Jahre die Geschicke des Welt-Behindertensports. Jetzt buhlen vier Kandidaten um seine Nachfolge, der Ausgang ist offen.

Von Heinz Peter Kreuzer |
    Sir Philip Craven, Vorsitzender des Internationalen Paralympischen Komiteees, spricht am 7. September 2016 bei einer Pressekonferenz.
    Vier ehemalige Paralympics-Teilnehmer wollen Philip Craven an der Spitze des Internationalne Paralympischen Komitees beerben (dpa / picture-alliance / MAXPPP)
    Die vier Kandidaten haben einiges gemeinsam. Sie sind erfolgreiche Paralympics-Teilnehmer und haben Erfahrung in Führungspositionen in Sport-Organisationen. Und alle streben nach Konflikten in der Anti-Doping-Politik eine Wieder-Annäherung an das Internationale Olympische Komitee an.
    Für den leicht favorisierten Kandidaten Andrew Parsons aus Brasilien hat diese Wieder-Annäherung sogar höchste Priorität. "Ich habe gute Beziehungen zu unserem wichtigsten Partner, dem IOC. Ich arbeite dort in zwei Kommissionen. Es ist unser wichtigster Partner, das Konzept, "eine Stadt - zwei Spiele" muss bestehen bleiben. Wir müssen unsere Beziehung zum IOC stärken."
    Diese Beziehung hatte zuletzt wegen des russischen Doping-Skandals gelitten. Das Internationale Olympische Komitee sah trotz der Vorwürfe gegen Russland von einem Komplettausschluss bei den Spielen in Rio ab.
    Auch eine Frau steht zur Wahl
    Das Paralympische Komitee unter dem jetzigen Präsidenten Philipp Craven aus Großbritannien hingegen zog den Komplettausschluss bei den Spielen der Behinderten durch. Cravens Nachfolger will auch der Däne Johan Petersson werden. Er ist aktuell Chef des europäischen Olympischen Komitees - und Finanzexperte.
    "Ich bin Geschäftsmann. Ich kann neue Einnahmeströme generieren, mit Hilfe des IPC, des Managementteams und unserer Berater. Der Geschäftsaspekt ist enorm wichtig."
    Die beiden anderen der vier Bewerber sind Patrick Jarvis und Haidi Zhang. Mit ihr steht erstmals beim IPC eine Frau zur Wahl. Zhang hat als Chefin des Nationalen Paralympischen Komitees in China maßgeblich beigetragen, Behindertensport in ihrer Heimat populärer zu machen.
    Der Kanadier Jarvis hat vor allem mit Reformen der komplizierten Athleten-Klassifizierung Wahlkampf für sich gemacht.