CDU-Urgestein Konrad Adenauer war einer der Gründungsväter der Bundesrepublik und hat Deutschland in den Nachkriegsjahren politisch geprägt. Im Gespräch ging es neben den Beziehungen zur damaligen Besatzungsmacht Sowjetunion auch um die Vorläufer der Europäischen Gemeinschaft: der Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Für Adenauer war diese Wirtschaftsgemeinschaft ein Erfolgsmodell:
"Die kraftvolle Entwicklung der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft widerlegt die kommunistische These, dass nicht-kommunistische Länder zum Siechtum und zum Untergang verurteilt sind. Die Sowjetunion scheint inzwischen die Möglichkeiten des gemeinsamen Marktes realistischer einzuschätzen. Ein Ausbau des Güteraustausches mit den Oststaaten wird nur Schrittweise möglich sein. Er setzt voraus, dass der Frieden in Europa nicht durch politische Krisen erschüttert wird."
"Die Mauer in Berlin ist ein Unrecht"
Das Verhältnis zur damaligen Sowjetunion war angespannt, doch wurde an einer "Normalisierung" der Beziehungen diplomatisch gearbeitet: "Die Spaltung Deutschlands ist ein Unrecht ebenso wie die Mauer in Berlin und die Zustände in der Zone. Die Aufrechterhaltung dieses Unrechts ist gegen die Interessen des gesamten deutschen Volkes und sie bedeutet daher eine Entmutigung für alle Bestrebungen die Beziehungen der Bundesrepublik zur Sowjetunion zu verbessern."
Das vollständige Interview vom 21. Oktober 1962 können Sie nachhören.