Rennrodler Tobias Arlt fährt als Titelverteidiger zu den Olympischen Spielen nach Peking. Seine Erfahrungen mit Testwettkämpfen in China waren jedoch alles andere als vielversprechend. Man habe "einiges erleben dürfen", sagte er im Dlf. Die Bedingungen seien sehr kompliziert gewesen.
"Spezielle Spiele mit der ganzen Corona-Problematik"
„Es werden aber sicher spezielle Spiele werden mit der ganzen Corona-Problematik. Mit den ganzen Tests und Abstandsregeln wird es nicht so sein, wie wir Olympia kennen.“
Wegen eines positiven Falls im Flugzeug nach China musste Arlt im November die Quarantäne in einem Hotelzimmer verbringen, das er nur zum Training verlassen durfte. Hinzu kam ein positiver PCR-Test, der sich im Nachhinein als falsch positiv herausstellte. Immer wieder kommt es in China zu Problemen, weil dort andere Grenzwerte gelten, bis zu denen ein Test als positiv gilt.
Arlt verlor durch den Vorfall wichtige Trainingstage. Zudem habe es kaum Ansprechpartner gegeben und die Kommunikation sei insgesamt sehr schwierig gewesen, kritisiert der Rennrodler.
Dirk Schimmelpfennig, Chef de Mission des DOSB, hatte zuletzt im Dlf betont, aus den Erfahrungen und Hinweisen habe man gelernt, die Bedingungen seien nun verbessert. Es sei beruhigend, dass bei den Olympischen Spielen auch die eigenen Ärzte vor Ort seien, sagte Arlt. Auch das IOC habe Unterstützung zugesagt.
Zurzeit gebe es monatlich Gespräche mit dem DOSB. Dort versuche man, die besten Bedingungen für die Sportler zu schaffen. Auch die Athletinnen und Athleten würden sehr professionell mit der Situation umgehen.
Spiele lieber dort, "wo der Wintersport zu Hause ist"
Teamkollege Felix Loch hatte in den Tagesthemen allerdings zuletzt kritisiert, es sei ein Fehler gewesen, die Winterspiele nach China zu geben. Auch Tobias Arlt hätte die Spiele lieber in Europa oder Amerika „dort, wo der Wintersport zu Hause ist“.
Einen politischen Boykott der Winterspiele hält Arlt durchaus für eine berechtigte Maßnahme, trotzdem wäre es seiner Meinung nach „schon gut, wenn sich der ein oder andere mal ein Bild da drüben machen würde, wie das abläuft.“ Von den Politikern erwartet er, dass sie voll und ganz hinter den Athleten stehen.