Am Rand von Moskau wollten Frauen ein Basketballturnier austragen. Plötzlich wurde eine Rauchbombe in der Halle gezündet. Die Spielerinnen wurden nicht verletzt, einige erlitten einen Schock.
Die Organisatoren der Open Games haben nicht geglaubt, dass die russischen Behörden so weit gehen würden. Monate lang hatte der Eiskunstläufer Konstantin Yablotskiy Sportstätten für das Festival gesucht. Er plante mit 500 Sportlern. Dann berichteten Medien vor und während Olympia in Sotschi über die russische Gesetzgebung gegen Homosexuelle. So erhielt Yablotskiy dutzende Absagen. Schließlich reisten 240 Teilnehmer nach Moskau, dreißig aus dem Ausland, auch Fußballerinnen des Projekts „Discover Football“ in Berlin. Stunden vor der Eröffnungsfeier zogen mehrere Vermieter der Sportstätten ihre Zusage zurück. Auch Hotels und Jugendherbergen wollten die Gäste nicht mehr aufnehmen, berichten die Berliner Fußballerinnen.
Die Organisatoren hatten die Open Games ohnehin zurückhaltend beworben. Doch seit dem Veranstaltungsbeginn am Mittwoch vermieden sie jegliche Verständigung per SMS und in sozialen Netzwerken. Die Pressekonferenz zur Eröffnung musste im Freien gehalten werden, der gebuchte Club soll eine Bombendrohung erhalten haben. Während einer Eiskunstlauf-Veranstaltung wurden die Teilnehmer von der Fläche geholt. Offizielle Begründung: Technische Probleme. Vor einer Menschenrechtskonferenz am Donnerstag wurde der Strom abgestellt. Und auch das Fußballturnier musste wegen einer angeblichen Bombendrohung abgebrochen werden. Eine Minute, nachdem die niederländische Sportministerin Edith Schippers ihren Besuch beendet hatte.
Doch die Aktivisten wollen nicht aufgeben. Ihr prominentester Botschafter ist der mehrfache Olympiasieger im Turmspringen Greg Louganis. Der US-Amerikaner setzt sich seit seinem Coming-out gegen Homophobie ein. Die Fußballerinnen von „Discover Football“ wollen am Mittwoch auf einer Podiumsdiskussion in Berlin über ihre Erfahrungen berichten.