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EU will besseren Schutz für Whistleblower

Whistleblower bringen illegale Machenschaften von Firmen oder Institutionen ans Tageslicht. Damit bringen sie sich selbst in Gefahr. Die EU will Whistleblower nun besser schützen.

    People hold placards 'Freedom to Speak Up, Justice for Whistleblowers!' and 'Protect Whistleblowers Now' during a demonstration at the start of the so-called LuxLeaks Whistleblower appeal trial, in the criminal court in Luxembourg, 12 December 2016. Three men, two former employees of accounting firm PricewaterhouseCoopers (PwC) Antoine Deltour and Raphael Halet and a journalist Edouard Perrin were on trial for leaking thousands of confidential documents revealing corporate tax deals. The court on 29 June 2016 handed suspended sentences to Antoine Deltour and Raphael Halet, while journalist Edouard Perrin was acquitted of all charges.
    Demonstranten fordern Gerechtigkeit für die LuxLeaks-Whistleblower (EPA/ JULIEN WARNAND )
    Die EU-Kommission will heute entsprechende Pläne für Mindeststandards vorstellen. Nach Medienberichten sollen Unternehmen mit mehr als 50 Angestellten oder einem Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro intern Vorkehrungen für den Umgang mit Hinweisgebern treffen. Das Gleiche solle für Städte oder Verwaltungseinheiten mit mehr als 10.000 Einwohnern gelten.
    Mit diesen Maßnahmen möchte die Europäische Union einige Hürden beseitigen, die Menschen davon abhalten, an die Öffentlichkeit zu gehen. Es wären die ersten EU-weiten Vorschläge, um Whistleblower zu schützen. Bislang haben nur zehn der 28 EU-Länder entsprechende Gesetze. Deutschland wird von Journalisten- und Menschenrechtsorganisationen seit Jahren dafür kritisiert, dass es keinen rechtlichen Schutz für Whistleblower anbietet.