Ein Tante-Emma-Laden in einem Athener Wohnviertel. Inhaberin Gianna Kordonouri räumt die eben angelieferte Ware ein, im Hintergrund läuft das Radio - den ganzen Tag in Endlosschleife. Und so weiß Frau Kordonouri auch Bescheid, was die Privatisierung der staatlichen Fluggesellschaft Olympic angeht:
"Soll sie doch verkauft werden! Wir Steuerzahler haben die Olympic lange genug mit unserem Geld unterstützt. Es wird Zeit, dass da endlich aufgeräumt wird! Seit Jahren quälen wir uns mit dieser Geschichte rum. Schluss nun!"
Ähnlich sieht das auch ein Kunde, der noch schnell eine Flasche Wasser fürs Mittagessen besorgt:
"Wissen Sie, was die bei der Olympic verdienen? Eine Putzfrau geht da am Ende des Monats mit 1800 Euro heim. Wer soll das zahlen? Wir einfachen Leute? Eine Million Euro kostet die Olympic den Steuerzahler pro Tag! Und haben wir etwa was davon?"
8000 Mitarbeiter habe die Olympic - wo habe man das schon gesehen, fährt der Kunde fort. Die Ladenbesitzerin verweist auf das Desaster mit der Alitalia und holt zum Generalschlag gegen den öffentlichen Sektor insgesamt aus - von ihr aus, sagt sie, könne die gesamte griechische Verwaltung zum Verkauf ausgeschrieben werden.
Mitte der 50er Jahre gründete Reeder Aristotelis Onassis die Olympic. Jahrzehntelang war die Fluggesellschaft der ganze Stolz des Landes - und Symbol eines erstarkenden Mittelstands. Als die Olympic allerdings 1977 in Staatsbesitz überging, begann auch ihr Niedergang, meint Anastasios Rigas, der früher als Mechaniker bei der Fluggesellschaft gearbeitet hat.
"Der Staat hat die Olympic vor die Hunde gehen lassen. Damals ist alles Ethos verloren gegangen! Die Stellen wurden an die Günstlinge der Parteien vergeben. Da gab es doch diesen Skandal mit dem Bordessen. Die hatten so viel Personal, dass das Essen das sechsfache seines Wertes kostete. "
Dennoch ist Anastasios Rigas gegen die Privatisierung - so wie Umfragen zufolge jeder zweite im Lande. Der Grund: Jahrzehntelang galt Olympic den Griechen als Nationalgut. Umso mehr war der Wunsch nach einer effizienteren Verwaltung bei der Fluglinie immer allgegenwärtig.
Indes gehen die Mitarbeiter der Olympic auf die Straße. Der Privatisierungsplan sieht vor, dass das Personal von 8000 auf 1000 Mitarbeiter reduziert wird. Diese Woche haben Olympic-Angestellte zum zweiten Mal eine Landebahn am Athener Flughafen besetzt. Rückenwind erhalten sie von der Opposition. Für die ist die anvisierte Privatisierung eine willkommene Gelegenheit, um die von zahlreichen Skandalen geschwächte Regierung Karamanlis laut zu kritisieren. Nikos Sifounakis, Abgeordneter der sozialistischen Pasok:
"Diese Regierung hat eines nicht verstanden: Der Transport trägt zur Entwicklung des Landes bei - auch der Lufttransport. Die Entstehung eines Monopols dagegen würde uns um Jahre zurückwerfen."
Damit bezieht sich der Parlamentarier auf Gerüchte, die private griechische Aegean-Air könnte die Olympic aufkaufen. Den Angestellten von Olympic dagegen ist es gleich, wer der Investor sein wird, sie weigern sich über die Privatisierung auch nur zu diskutieren:
Der Privatisierungsplan von Verkehrsminister Kostas Hatzidakis werde gemeinsam mit ihm untergehen, meint Kostas Polydoras, Sprecher der Olympic-Angestellten. Das Projekt könnte tatsächlich hinfällig werden. Sollte die krisengeschüttelte Regierung zu vorgezogenen Neuwahlen gezwungen werden, wäre ein neuerlicher Wahlsieg der Konservativen sehr unwahrscheinlich.
"Soll sie doch verkauft werden! Wir Steuerzahler haben die Olympic lange genug mit unserem Geld unterstützt. Es wird Zeit, dass da endlich aufgeräumt wird! Seit Jahren quälen wir uns mit dieser Geschichte rum. Schluss nun!"
Ähnlich sieht das auch ein Kunde, der noch schnell eine Flasche Wasser fürs Mittagessen besorgt:
"Wissen Sie, was die bei der Olympic verdienen? Eine Putzfrau geht da am Ende des Monats mit 1800 Euro heim. Wer soll das zahlen? Wir einfachen Leute? Eine Million Euro kostet die Olympic den Steuerzahler pro Tag! Und haben wir etwa was davon?"
8000 Mitarbeiter habe die Olympic - wo habe man das schon gesehen, fährt der Kunde fort. Die Ladenbesitzerin verweist auf das Desaster mit der Alitalia und holt zum Generalschlag gegen den öffentlichen Sektor insgesamt aus - von ihr aus, sagt sie, könne die gesamte griechische Verwaltung zum Verkauf ausgeschrieben werden.
Mitte der 50er Jahre gründete Reeder Aristotelis Onassis die Olympic. Jahrzehntelang war die Fluggesellschaft der ganze Stolz des Landes - und Symbol eines erstarkenden Mittelstands. Als die Olympic allerdings 1977 in Staatsbesitz überging, begann auch ihr Niedergang, meint Anastasios Rigas, der früher als Mechaniker bei der Fluggesellschaft gearbeitet hat.
"Der Staat hat die Olympic vor die Hunde gehen lassen. Damals ist alles Ethos verloren gegangen! Die Stellen wurden an die Günstlinge der Parteien vergeben. Da gab es doch diesen Skandal mit dem Bordessen. Die hatten so viel Personal, dass das Essen das sechsfache seines Wertes kostete. "
Dennoch ist Anastasios Rigas gegen die Privatisierung - so wie Umfragen zufolge jeder zweite im Lande. Der Grund: Jahrzehntelang galt Olympic den Griechen als Nationalgut. Umso mehr war der Wunsch nach einer effizienteren Verwaltung bei der Fluglinie immer allgegenwärtig.
Indes gehen die Mitarbeiter der Olympic auf die Straße. Der Privatisierungsplan sieht vor, dass das Personal von 8000 auf 1000 Mitarbeiter reduziert wird. Diese Woche haben Olympic-Angestellte zum zweiten Mal eine Landebahn am Athener Flughafen besetzt. Rückenwind erhalten sie von der Opposition. Für die ist die anvisierte Privatisierung eine willkommene Gelegenheit, um die von zahlreichen Skandalen geschwächte Regierung Karamanlis laut zu kritisieren. Nikos Sifounakis, Abgeordneter der sozialistischen Pasok:
"Diese Regierung hat eines nicht verstanden: Der Transport trägt zur Entwicklung des Landes bei - auch der Lufttransport. Die Entstehung eines Monopols dagegen würde uns um Jahre zurückwerfen."
Damit bezieht sich der Parlamentarier auf Gerüchte, die private griechische Aegean-Air könnte die Olympic aufkaufen. Den Angestellten von Olympic dagegen ist es gleich, wer der Investor sein wird, sie weigern sich über die Privatisierung auch nur zu diskutieren:
Der Privatisierungsplan von Verkehrsminister Kostas Hatzidakis werde gemeinsam mit ihm untergehen, meint Kostas Polydoras, Sprecher der Olympic-Angestellten. Das Projekt könnte tatsächlich hinfällig werden. Sollte die krisengeschüttelte Regierung zu vorgezogenen Neuwahlen gezwungen werden, wäre ein neuerlicher Wahlsieg der Konservativen sehr unwahrscheinlich.